Not- & Krisensituationen
Häusliche Gewalt – ein Thema über das in der Öffentlichkeit nur ungern gesprochen wird. Dabei ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass es auch einen Ausweg gibt. Die externe Frauenbeauftragte der Stadt, Isabel Martiner, steht als Ansprechpartnerin den Betroffenen zur Seite und bietet eine Übersicht über verschiedene Hilfsangebote.
In dringenden Fällen gilt dabei stets: Wenn Frauen selbst von häuslicher Gewalt betroffen sind und sich in akuter Gefahr befinden, sollte die Polizei gerufen werden. Besteht Bedarf, sich beraten zu lassen, dann kann das Hilfetelefon unter 116 016 rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr kontaktiert werden. Die Kontaktaufnahme mit einem Frauenhaus kann ebenfalls hilfreich sein, denn hier können Frauen in einem geschützten Raum unterkommen.
In jedem Fall von häuslicher Gewalt ist es wichtig, den Vorfall zu dokumentieren. Dazu kann auch ein Besuch in einer Arztpraxis hilfreich sein, denn wenn die Verletzungen attestiert werden, dann hilft dies bei der Beweissicherung. Die gewalttätige Person sollte bei der Polizei angezeigt werden, um rechtliche Schritte einleiten zu können. Dabei ist es ratsam, dass sich Frauen rechtlichen Beistand holen. „Frauen, die sich dazu entscheiden, wollen sich und in einigen Fällen auch ihre Kinder schützen. Sie machen damit alles richtig und sollen wissen: Sie sind nicht allein und bekommen Unterstützung“, betont Isabel Martiner.
Ebenso können Menschen die vermuten, dass eine Person von häuslicher Gewalt betroffen ist, etwas unternehmen. Auch hier ist das Hilfetelefon eine Anlaufstelle und nimmt Anrufe von Personen entgegen, die Andere in ihrer Problemlage unterstützen wollen. „Es kann auch hilfreich sein, Informationen über Hilfsangebote weiterzugeben. Wenn man eine Frau unterstützen möchte, die unter häuslicher Gewalt leidet, dann ist es wichtig, immer auf die eigenen Grenzen zu schauen und sich nicht in Gefahr zu begeben“, betont Isabel Martiner. „Beobachten Menschen einen akuten Fall von häuslicher Gewalt, dann sollte die Polizei benachrichtigt werden.“
Bei Fragen rund um das Thema Gewaltprävention steht Isabel Martiner telefonisch unter 06074 911-242 oder per E-Mail an frauenbeauftragte@roedermark.de zur Verfügung.
Hilfe und Unterstützungsangebote
Viele Frauen erleben häusliche Gewalt. Sie sind nicht allein mit dieser Erfahrung und es gibt Hilfe. Es gibt einige Anlaufstellen, an denen Sie Unterstützung erhalten.
Sollten Sie sich in einer akuten Gefahrensituation befinden dann rufen Sie die Polizei!
Notruf 110
Das Hessische Gewaltschutzgesetz dient dem Opferschutz. Die Polizei kann bei Vorliegen häuslicher Gewalt, beispielsweise in Form von Körperverletzungen, dem Opfer die Wohnung für eine bestimmte Zeit allein überlassen. Die Polizei erreichen Sie rund um die Uhr unter der Notrufnummer 110.
Handelt es sich nicht um einen akuten Notfall, dann können Sie sich auch gerne an das Frauenbüro wenden. Es unterstützt und vermittelt an die entsprechenden Stellen.
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (Bundesweit)
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter 116 016 Tag und Nacht für Frauen erreichbar und bietet Hilfestellung im Rahmen einer telefonischen Beratung oder auch online. Mehr Informationen unter: www.hilfetelefon.de
Nora: App für einen stillen Notruf in Deutschland
Die App mit dem Namen „Nora“ ist eine offizielle Notruf-App der Bundesländer. Wer den Hilferuf per Knopfdruck in der App auslöst, erreicht direkt Polizei, Feuerwehr oder den Rettungsdienst. Der Notruf bleibt auch hier möglichst unbemerkt, da Betroffene nicht sprechen müssen, wenn die Option des stillen Notrufs ausgewählt ist. Auch Pushmeldungen und Rückrufe bleiben dann aus.
Frauen helfen Frauen Kreis Offenbach e.V. (Rodgau)
Direkte Hilfe in der Region erhalten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind durch den Verein „Frauen helfen Frauen Kreis Offenbach“. Mehr Informationen unter: www.frauenhelfenfrauen-kreisof.de oder telefonisch unter 06106-13360 (Frauenhaus 24h) und 06106 - 3111 (Beratungsstelle).
Feministische Mädchenarbeit (FeM) e.V. (Frankfurt)
Das Übergangswohnheim des Vereins bietet Mädchen und jungen Frauen (13 bis 17 Jahre) in Not- und Krisensituationen Betreuung und Unterstützung. Mehr Informationen unter: www.fem-maedchenhaus.de
Frauenrecht ist Menschenrecht – Fim e.V.
Der Verein bietet Beratung in verschiedenen Sprachen bei psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt. Telefon: 069 97097970 Weitere Informationen unter: www.fim-frauenrecht.de
Frauenhäuser Hessen
Hier finden Sie eine Übersicht aller Frauenhäuser in Hessen. Auf einer interaktiven Karte können Sie sehen, in welchen Häusern aktuell noch Plätze frei sind. www.frauenhaeuser-hessen.de
N.I.N.A. – Kein Kind kann sich alleine schützen
Nationale Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen. Telefon: 0800 – 2255530 (bundesweit). Weitere Infos unter: http://www.nina-info.de/
Ärztliche Videosprechstunde für Fragen zur weiblichen Genitalbeschneidung (FGM_C)
Die pro familia Hessen startet im Zeitraum 5.August bis Dezemer 2022 das Pilotprojekt „Ärztliche Videosprechstunde für Frauen und Mädchen, die von weiblicher Genitalverstümmlung (FGM) betroffen sind sowie für Ärzt*innen und Fachkräfte aus dem pädagogischen und sozialen Bereich“.
Die Videosprechstunde ist für alle Ratsuchenden kostenfrei dank der Finanzierung über das Hessische Ministerium für Soziales und Integration.
Anbei der Link zur Webseite in 6 Sprachen (deutsch, englisch, französisch, arabisch, somali und tigrinya)
https://fgmhessen.de/aerztliche-online-sprechstunde/