Bis zu seiner Bebauung mit Wohnhäusern und dem Bau der Verkehrsentlastungsstraße ab 1975 war das ganze Gebiet rund um diesen Standort Sumpfgebiet – und mitten drin etliche weitere Wasserquellen, aus der die Rodau gespeist wurde. Darauf weisen schon die uralten Flurbezeichnungen wie „Urbruch“ bzw. “Orbruch“ hin, aus denen sich der Name des Ortes Urberach, heute Ortsteil von Rödermark, dann abgeleitet hat. Zeitzeugenberichten zufolge ist hier das wichtigste Quellgebiet der Rodau, welches sie permanent mit Wasser versorgt. Das lässt sich besonders gut erkennen, wenn es lange keinen Niederschlag gegeben hat.
Es muss ein wahres Naturparadies gewesen sein. Insbesondere wenn sich die Vögel im Herbst zu Scharen hier sammelten, bevor sie sich auf ihren zum Teil langen Weg nach Süden machten, um dann im folgenden Frühjahr wieder zu kommen. Kein Wunder also, dass es einst Pläne gab, hier ein Naturschutzgebiet einzurichten. Doch am Ende wurde daraus nichts. Heute verläuft die Rodaustraße über mindestens 14 Quellen, die im Rahmen der Planungsphase noch besichtigt wurden. Weit mehr sind durch das heutige Wohngebiet überbaut.
Irgendwo in diesem Quellendelta, im heutigen Straßenkreuzungsbereich am Urberacher Ortseingang, zweigte seinerzeit die Weißbach (hess.: “die Bach”) von der Rodau ab und verlief, in etwa der heutigen Straße „An der Bleiche“ folgend, bis zur Obermühle (siehe Station 3 und 4).
Kurz vor der Obermühle floss sie zunächst mit der „Schwarzbach“ (siehe Station 5) zusammen, bevor die Wasser der beiden kurz darauf wieder in die Rodau mündeten. Folgte man dem „Dietzenbacher Weg“, heute „Am Zilliggarten“, führte früher eine Brücke über die Weißbach. Deren Pfeiler stehen heute auf dem Festplatz auf der Bulau.