Renaturierungen (siehe Tafel 10) sorgen immmer auch für verbesserten Hochwasserschutz. In einem kurvenreichen Flussabschnitt reduziert sich die Fließgeschwindigkeit, das Wasser fließt nicht mehr so schnell ab. Durch die Absenkung der Uferbereiche im Vergleich zu einem kanalisierten Bach vergrößern sich die Retentionsräume, das Wasser hat viel mehr Platz um sich auszubreiten. All das führt dazu, dass ein renaturierter Bereich viel größere Wassermengen aufnehmen kann und somit Hochwasserereignisse flussabwärts abschwächt oder gar verhindert.
Jeder renaturierte Flussmeter hilft dabei, dass sich die Wahrscheinlichkeit für Überschwemmungen, wie z.B. in den Jahren 1975, 1980 oder 1981 vorgekommen, vermindert.
Auch aus diesem Grund wurde im Winter 2018/2019 an dieser Stelle ein kleinerer rund 60 m langer Teilabschnitt renaturiert. Finanziert wurde die insgesamt 116.000 € teure Maßnahme vollständig aus Mitteln der naturschutzrechtlichen Ausgleichsabgabe des Landes Hessen.
Die hier an dieser Stelle eingelassenen Baumstämme haben übrigens indirekt auch etwas mit Hochwasserschutz zu tun. Im verbreiterten renaturierten Rodauabschnitt flussaufwärts kann sich Schwemmgut (größere Äste und Stämme) ablagern. Bei Hochwasser kann dieses weggeschwemmt werden, würde dann an Brücken und Rohrdurchlässen hängenbleiben, würde diese verstopfen und für zusätzliche Überflutungen sorgen. Daher wird mögliches Schwemmgut hier vor dem kanalisierten Bereich abgefangen.