Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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Vor dem Rathaus wird am Montag (25.) die Fahne der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ gehisst

Die Fahne ist ein Symbol, und sie wird rund um den 25. November, dem internationalen Tag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, an vielen Orten in der ganzen Welt gehisst. Genau an diesem Tag um 11.30 Uhr setzt auch die Stadt Rödermark wieder ein Zeichen: Vor dem Rathaus in Ober-Roden wird Bürgermeister Jörg Rotter die Fahne der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes hochziehen. Anschließend laden die städtischen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Malvina Schunk und Petra Förster sowie die Projektkoordinatorin für das Mehrgenerationenhaus SchillerHaus, Christiane Rasmussen, zu einem Umtrunk vor dem Rathaus ein. Dabei wollen sie auf die diesjährige Kampagne „sexistunbezahlbar: Für eine Welt ohne Prostitution!“ aufmerksam machen.

Prostitution ist Gewalt. Sex kann man nicht kaufen. „Männer wollen kein Nein hören und kaufen sich in der Prostitution ein Ja. Das kann nicht sein!“, so Terre des Femmes. Die Organisation setzt sich seit langem für die sexuelle Selbstbestimmung aller Frauen ein. Die Strafrechtsreform Nein heißt Nein“ im Jahr 2017 sei ein wichtiger Fortschritt gewesen, es bleibe aber noch einiges zu tun. „Terre des Femmes“ in Deutschland kritisiert deshalb das sogenannte Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG). Der Versuch, durch die Registrierung von Prostituierten und andere Regularien Prostitution „sicher“ zu machen, könne nur fehlschlagen. „Wir setzen uns gegen dieses System ein, aber für die Frauen in der Prostitution.“ Gefordert wird die Einführung des Sexkaufverbots nach nordischem Modell. Das Europäische Parlament unterstützt diese Forderung seit 2014. „Sexkäufer müssen dafür belangt werden, dass sie Frauen sexuell ausbeuten. Prostituierte dürfen nicht kriminalisiert werden, sondern für sie müssen Ausstiegsprogramme finanziert werden.“

Als Fortführung der Mädchenkampagne 2018-2020 setzt Terre des Femmes dieses Jahr zudem einen Fokus auf die Prävention von Mädchenhandel in Deutschland. Durch die „Loverboy-Methode“ werden Mädchen und junge Frauen zur Prostitution gezwungen. Sogenannte „Loverboys“ sind Männer, die einem Mädchen oder einer jungen Frau eine Liebesbeziehung vorspielen. Kontaktaufnahme findet meist über das Internet statt, ähnlich wie bei Cybergrooming für Kinderpornographie oder sexuellen Missbrauch. Nachdem der Loverboy die Mädchen von Familie, Freundinnen und Freunden isoliert und in die emotionale Abhängigkeit manipuliert hat, zwingt er sie dann in die Prostitution. Gefährdet sind Mädchen aus allen sozialen „Schichten“, die im Internet unterwegs sind. Terre des Femmes prangert die Lücken im Hilfesystem für Betroffene von Mädchenhandel an. Es gibt immer noch keine spezialisierten Schutzeinrichtungen für minderjährige Betroffene von Menschenhandel.

 

„Lassen sie uns den diesjährigen Aktionstag am 25. November gemeinsam nutzen, um diese wichtigen Themen an die Öffentlichkeit zu bringen und Frauen vor Ausbeutung und Gewalt durch Prostitution und Mädchenhandel zu schützen“, betont Rödermarks Frauenbeauftragte Malvina Schunk.

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