Wege aus der Einsamkeit

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Seniorenbesuchsdienst hat Verstärkung bekommen – 25 Frauen und Männer engagieren sich derzeit ehrenamtlich

Eine Holzbank an einem Feldweg, vier Menschen haben darauf Platz genommen, zwei Jüngere und zwei Ältere sitzen eng beieinander, scheinen vertraut miteinander. Gemeinsamkeit statt Einsamkeit symbolisiert das Foto. Es ist der Blickfang eines Flugblatts, das über und unter dem Bild „Im Alter nicht allein!“ und „Wir besuchen Sie!“ verspricht. Dass dies keine leeren Versprechungen sind, dafür sorgen Ute Schmidt, Leiterin des städtischen Ehrenamtsbüros, und natürlich die engagierten Bürgerinnen und Bürger, die das Projekt mit Leben füllen. Dieses Team hat jetzt Verstärkung bekommen. Nach einer mehrwöchigen Vorbereitungsphase haben ihm sich zehn „Neue“ angeschlossen. Insgesamt freuen sich 25 ehrenamtlich Engagierte auf Besuche, Gespräche und gemeinsame Spaziergänge, sie wollen alleinstehende Senioren aus ihrer Isolation herausholen. 

Die neuen Ehrenamtler sind gut auf ihre Aufgabe vorbereitet worden, sie haben einen Leitfaden für ihre Arbeit bekommen, sie haben eine Verpflichtungserklärung zum Datenschutz und zur Schweigepflicht sowie einen Vertrag mit dem Ehrenamtsbüro unterschrieben, sie sind während ihrer Tätigkeit versichert. Hinter ihnen liegt ein vierteiliges Seminar mit der Sozialpädagogin Martina Geßner, die dieses Projekt in Rödermark schon lange mit ihrem Fachwissen begleitet.

Wie ist das mit dem Altwerden? Welches Bild haben wir uns vom Alter, von alten Menschen gemacht? Über solche Fragen wurde zu Beginn der Schulungsreihe nachgedacht. Dann ging es um Grundlagen der Kommunikation, darum, wie man ein Gespräch führt. Dabei gab Geßner den künftigen Seniorenbegleitern auch Tipps zum Neinsagen, zum Grenzen-Setzen und zum Vereinbarungen-Treffen an die Hand. Im dritten Teil erhielten sie Informationen darüber, wie der städtische Besuchsdienst im Feld der Versorgungs- und Unterstützungsangebote für Senioren in Rödermark verortet ist. Die Rechte und Pflichten eines Besuchsdienstlers, Möglichkeiten, die Besuche zu gestalten, die Grenzen des Besuchsdienstes und auch die eigenen Wünsche an das Engagement wurden in der abschließenden Seminarveranstaltung erörtert. „Ich habe eine sehr offene Gruppe erlebt, die sehr reflektiert an die Sache herangegangen ist“, lobte Geßner ihre „Schüler“.

Auch künftig werden die Besucherinnen und Besucher nicht alleine gelassen: In einem regelmäßig angebotenen Gesprächskreises kann über die Arbeit reflektiert, können Probleme besprochen und Lösungen in der Runde gesucht werden.

Seit vielen Jahren besuchen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vom städtischen Besuchsdienst Senioren dort, wo sie zuhause sind. In den geliebten eigenen vier Wänden, im Betreuten Wohnen, in Wohngemeinschaften oder im Pflegeheim. Ziel ist dabei, dass ältere Menschen trotz Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Oftmals entstehen über die Jahre hinweg auch wunderbare Freundschaften. Die Ehrenamtlichen schenken Zeit, hören zu, unternehmen etwas gemeinsam mit den Senioren, plaudern oder spielen miteinander. Die Interessen und Aktivitäten sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. „Der Bedarf für einen Besuchsdienst – es müssen prinzipiell nicht nur Seniorinnen und Senioren sein – ist da“, betont Ute Schmidt.

Senioren oder auch deren Angehörige, die regelmäßigen Besuch wünschen, aber auch interessierte Ehrenamtler – gerne auch für Besuche nur am Wochenende, für gelegentliche Konzertbegleitung etc. – können sich bei ihr im Ehrenamtsbüro in der Kulturhalle melden: Tel. 06074 911-671, E-Mail ute.schmidt@roedermark.de.

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Die engagierten Damen und Herren, die sich in einem vierteiligen Seminar auf den ehrenamtlichen Seniorenbesuchsdienst der Stadt Rödermark vorbereitet haben, zusammen mit Bürgermeister Jörg Rotter, Ute Schmidt (5. v. r.) und Referentin Martina Gessner (2. v. r.).
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