„Waldmeister“ beobachten zehn selbst gebaute Nistkästen

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NABU spendet dem Waldkindergarten Bausätze und übernimmt die Pflege

Naturschutz und Waldkindergarten passen wunderbar zusammen. Das sah nicht nur der NABU-Vorsitzende Dr. Rüdiger Werner so. Auch die „Waldmeister“, Rödermarks jüngste Wald-Kita, fragte nach Kooperationsmöglicheiten. Und so kamen die beiden Gruppen zusammen, zumal die Kita gut in das Programm passte, mit dem der Rödermärker NABU örtliche Kitas bei der Anbringung und Betreuung von Nist- und Futterkästen unterstützt.

Von den über 100 heimischen Vogelarten betrifft das im Waldackerer Kiefernmischwald zwar nur etwa sechs, überwiegend Meisenarten und den Kleiber, aber zum Beobachten für die Kinder ist das allemal gut. Zehn Bausätze für Nistkästen stiftete der NABU, die von den Kindern gemeinsam mit ihren Erzieherinnen zusammengeschraubt und bunt angemalt wurden. Stolz zog die Gruppe in der vergangenen Woche mit einem ganzen Bollerwagen voller bunter Nistkästen durch das einstige Kinderwaldstadt-Gelände. „Wir brauchen genügend Abstand zwischen den Bäumen, und wir brauchen ganz gerade Bäume, damit die Einflugöffnungen geschützt sind und die Vögel sie gut finden“, erläuterte Rüdiger Werner den staunenden Kindern und vertröstet sie sicherheitshalber: „Für die erste Brut ist es schon zu spät, aber die zweite könnt ihr sicher noch beobachten.“ Ein schöner Aspekt nebenbei: die zukünftigen Bewohner sind nicht scheu und recht unempfindlich – das heißt, die Kästen konnten relativ niedrig angebracht werden und können somit von den Kindern gut beobachtet werden.

Derzeit tummeln sich zwölf kleine „Waldmeister“ zwischen drei und fünf Jahren des auf dem Waldkindergarten-Gelände. Unter der Leitung von Isabella Mieth, die überwiegend koordiniert und von der Kita Amselstraße aus organisiert, haben sie die Erzieherinnen Andrea Feller, Mona Mergenthal und Vanessa Wagner zur Seite. Ab 7 Uhr morgens treffen sich alle im Bürgertreff, um 8.30 Uhr geht’s in den Wald bis zum Mittagessen, das es um 12.30 Uhr wieder im Bürgertreff gibt. Die Nachmittage werden je nach Wetter und Programm in der Kita Amselstraße oder natürlich auch im Freien verbracht. Gerade an den kalten Wintertagen, als einige Kinder ganz neu bei den „Waldmeistern“ waren, kam schon mal ein kurzes Jammern „Ich hab Hunger und mir ist kalt!“ auf, dann wurde auch mal umdisponiert. Doch bislang gab es kaum Abweichungen vom Regelbetrieb. Störungen gab es allerdings von außen, und das besonders nach dem Feiertag des 1. Mai: Da waren die Kinder doch sehr betrübt, dass nicht nur ihr selbst gebauter Reisigzaun eingetreten worden war, sondern dass sie sich auch ihr Spielzeug vom Dach der Toiletten herunterholen mussten. „Wir haben aber den Zaun wieder aufgebaut, schöner als zuvor, und lassen außerdem jetzt bewusst unsere Matschküche im Freien stehen, um zu zeigen: hier sind spielende Kinder; hier ist unser Zuhause“, sagte Erzieherin Andrea Feller.

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