Für ihre herausragende, kreative und innovative Medienarbeit ist die Stream-AG, ein Angebot der Jugendarbeit der Stadt Rödermark, mit dem Deutschen Multimediapreis „mb21“ ausgezeichnet worden. In der Alterskategorie „11 bis 15 Jahre“ setzte sich das Projekt gegen 290 Einreichungen aus ganz Deutschland durch und wurde mit einem Preisgeld von 500 Euro gewürdigt. Vier der jungen Streamer reisten in der vergangenen Woche nach Dresden, um an der feierlichen Preisverleihung teilzunehmen, an Workshops mitzuwirken und die Stadt zu erkunden. Marcel Hitzel, einer der Teilnehmenden, sagte stolz: „Es ist eine Ehre, mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden.“
Erste Stadträtin und Sozialdezernentin Andrea Schülner lobte ihre Jugendabteilung und die kreative Rödermärker Jugend: „Ich bin stolz darauf, dass unsere Jugendlichen mit ihren innovativen Ideen bundesweit Anerkennung finden. Solche Projekte fördern nicht nur die Medienkompetenz, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Zusammenarbeit – und das ist ein Gewinn für uns alle.“
Der Deutsche Multimediapreis mb21, der seit 1998 vergeben wird, ist der einzige bundesweite Wettbewerb, der digitale Projekte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auszeichnet. Mit über 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern seit der Gründung und einem jährlichen Medienfestival in Dresden, das rund 3.500 Gäste anzieht, gilt der Wettbewerb als bedeutendes Forum für digitale Medienkultur. Von Games und Apps über YouTube-Kanäle bis hin zu kreativen Schulprojekten – der Preis bietet eine Plattform für vielfältige Ideen, die digitale Technologien innovativ nutzen.
Die Stream-AG entstand während der Corona-Pandemie, als die Jugendarbeit Rödermark neue Wege suchte, um mit den Jugendlichen trotz Kontaktbeschränkungen in Verbindung zu bleiben. Digitale Plattformen wie YouTube und Twitch wurden genutzt, um ein gemeinsames Streaming-Projekt ins Leben zu rufen, in das die jungen Leute ihre Interessen einbringen konnten. Die Inhalte der Streams waren vielfältig: von Spieleklassikern wie „Mario Party“ über humorvolle Simulationen wie eine „Großstadtodyssee“ im Bussimulator bis hin zu einer politischen Talkshow, die einen Dialog zwischen Jugend und Politik ermöglichte. Besonders beeindruckte die Jury das Charisma der Jugendlichen und das hohe kreative Niveau ihrer Produktionen. In ihrer Begründung hob sie hervor: „Die Vibes hier stimmen einfach.“
David Bohlmann, Projektleiter und Medienpädagoge, sieht in der Auszeichnung eine wichtige Bestätigung: „Diese Ehrung zeigt, wie wertvoll medienpädagogische Projekte in der Jugendarbeit sind. Die Stream-AG hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch wesentliche Kompetenzen vermittelt, die Jugendliche in einer digitalen Welt dringend brauchen.“
Nach dem Ende der Stream-AG wurde mit dem „Medienlabor“ ein Angebot ins Leben gerufen, das die Arbeit fortsetzt, aber neue Schwerpunkte setzt. Jeden Mittwoch von 17 bis 20 Uhr können Jugendliche im Jugendzentrum Ober-Roden an kreativen Medienprojekten arbeiten. Dazu gehört etwa die Produktion von Podcasts, die Beschäftigung mit Audio- und Video-Technik oder die Auseinandersetzung mit Themen wie künstlicher Intelligenz.
Die Reise nach Dresden war für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis. Neben der Preisverleihung nahmen sie an Workshops teil, lernten aktuelle digitale Trends kennen und tauschten sich mit den Teilnehmenden anderer nominierter Projekte aus. Die Gelegenheit, ihre Arbeit vor einem großen Publikum zu präsentieren, und der Austausch mit Gleichgesinnten bleiben ihnen in Erinnerung. Die Preisverleihung ist auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Multimediapreises zum Nachschauen verfügbar.