Verkehrsentlastung im Blick

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„Runder Tisch Verkehrsentlastung Rödermark“: Videotreffen der drei Arbeitsgruppen „Rodaustraße“, „Kipferlkreuzung“ und „Ortsdurchfahrt Urberach“

Motorisierter Individualverkehr und Schwerlastverkehr belasten die Bürgerinnen und Bürger in zunehmendem Maße. Insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner der überörtlichen Straßen sind davon in hohem Maße betroffen. Welche Möglichkeiten gibt es, die Situation zu verbessern? Wie kann es gelingen, die Verkehrsbelastungen zu reduzieren? Diesen Fragen widmet sich seit dem Sommer ein „Runder Tisch Verkehrsentlastung Rödermark“. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Verschiedene Bürgerinitiativen fokussieren sich auf bestimmte Themen und Orte. Zusammen mit dem Bürgermeister und der Ersten Stadträtin, Vertretern der Fraktionen sowie Vertretern der Verwaltung. In dieser Runde wird überlegt, welche Schritte in die Wege geleitet und welche Maßnahmen kurzfristig umgesetzt werden könnten.

Aufgrund der räumlichen Gliederung kristallisierten sich drei Schwerpunktbereiche heraus: die Rodaustraße in Urberach, der Bereich rund um die Kipferl-Kreuzung (Hanauer Straße/Frankfurter Straße/Nieder-Röder-Straße) und die Ortsdurchfahrt Urberach. Passend zu den räumlichen Schwerpunkten wurden drei Fokusgruppen gebildet, die sich im kleineren Kreis mit den verkehrlichen Herausforderungen befassen, um schnellstmöglich Lösungen zu finden. Die erste Gruppe, die sich mit der Ortsumgehung bzw. der Ortsdurchfahrt Urberach befasst, traf sich noch kurz vor dem Jahresende zu einem Starttermin. Die beiden anderen kamen dann Anfang Januar erstmals zusammen – natürlich per Videokonferenz.

Während des Treffens der Gruppe „Rodaustraße“ wurde noch einmal über die Forderungen der BI gesprochen: eine feste Blitzeranlage, mehr Messungen mit dem mobilen Blitzer, Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer, Zebrastreifen oder Fußgängerampel, Sanierung der Fahrbahn mit Flüsterasphalt, Fahrradstreifen, Schallschutzdämmung der Unterführung. Als Sofortmaßnahmen forderte die BI, dass schadhafte Stellen der Rodaustraße ausgebessert werden und dass das Smiley-Messgerät dort aufgestellt wird.

Wie geht es nun in Sachen Rodaustraße weiter? Der Smiley wird wahrscheinlich ab Februar zum Einsatz kommen, für die Installation von Blitzern soll ein Konzept erstellt werden. Darüber hinaus wurde ein Gutachterbüro damit beauftragt, den Lärm zu berechnen. Die notwendigen Erhebungen dazu sollen zu normalen Zeiten erfolgen, also nicht während des Lockdowns oder zu Ferienzeiten. Sobald das Gutachten vorliegt und Überschreitungen festgestellt wurden, muss das weitere Vorgehen mit dem Regierungspräsidium Darmstadt abgestimmt werden; Busbetreiber und andere Behörden (Polizei, Kreis) sollen dazu Stellung nehmen. Ein Vertreter des Gurtachterbüros soll zur nächsten Sitzung der Gruppe im April eingeladen werden.

In der Videositzung der Gruppe „Kipferlkreuzung“ sprach man über folgende Forderungen der BI: Beschilderung eines LKW-Durchfahrtsverbotes auf der L3097, Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer, Sanierung des Fahrbahnbelags, Bau eines Kreisels, mehr Kontrollen. Neben einem Blitzerkonzept soll auch hier ein Gutachten Aufschluss geben: Wie hoch sind die Belastungen durch den Schwerlastverkehr? Wie stehen die Chancen für ein Lkw-Durchfahrtsverbot? Die Gutachter sollen schon in der nächsten Gruppensitzung im April Fragen beantworten. Wenn die Ingenieure die Situation untersucht haben, müssen auch hier die übergeordneten Behörden eingebunden werden. Umleitungsempfehlungen für den Schwerlastverkehr über die B45 sind in Nieder-Roden mittlerweile sogar schon angeordnet worden. Die Schilder werden so bald wie möglich aufgestellt.

 

Aktuelle Geschwindigkeitsmessungen

Nach den Sitzungen der beiden Fokusgruppen veranlasste die städtische Verkehrsabteilung Geschwindigkeitsmessungen. In der Rodaustraße stand der Blitzer am 13. Januar. Von 14.09 bis 16.10 Uhr wurde zeitgleich in beide Fahrtrichtungen gemessen. Von insgesamt 1.312 erfassten Fahrzeugen waren 16 zu schnell (8 in jede Fahrtrichtung), alle im Bereich eines Verwarngeldes (bis 20 km/h Überschreitung). Das schnellste gemessene Fahrzeug fuhr 62 km/h bei erlaubten 50 km/h. Die Quote der Überschreitungen lag bei 1,2 Prozent.

Eine zweite Messung erfolgte am 20. Januar von 8.57 bis 11.46 Uhr in der Robert-Bloch-Straße. Von 620 gemessenen Fahrzeugen waren 26 zu schnell. Das schnellste Fahrzeug wurde mit 49 km/h bei erlaubten 30 km/h gemessen. Die Quote der Überschreitungen lag bei 4,2 Prozent.

In der Nieder-Röder-Straße/Am Karnweg wurden am 15. Januar von 14.54 bis 18.36 Uhr die Autos erfasst, die ortseinwärts fuhren. Von 826 Fahrzeugen fuhren 82 zu schnell, davon 74 im Bereich eines Verwarngeldes; in 8 Fällen mussten Bußgelder verhängt werden. Das schnellste Fahrzeug wurde mit 92 km/h bei erlaubten 50 km/h gemessen. Die Quote der Überschreitungen lag bei 9,9 Prozent.

Gemessen wurde auch in der Frankfurter Straße in Höhe der Hausnummer 47 in Fahrtrichtung Ortsausgang. Am 18. Januar zwischen 14.13 bis 15.31 Uhr waren von 223 gemessenen Fahrzeugen 13 zu schnell. Hier fuhr der schnellste Autofahrer 50 km/h. Die Quote der Überschreitungen lag bei 5,8 Prozent.

Die häufig aufkommende Kritik an den Blitzaktionen, mobile Geräte würden nicht getarnt und es ergebe sich somit kein realistisches Bild des Verhaltens der Autofahrer, weist Erste Stadträtin Andrea Schülner mit Hinweis auf einen Erlass der Hessischen Landesregierung zurück. Dieser Erlass, der die „Verkehrsüberwachung durch örtliche Ordnungsbehörden und Polizeibehörden“ regelt, legt ausdrücklich fest, dass eine aktive Tarnung der Messtechnik grundsätzlich nicht erfolgen darf.

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