Theorie und Testrunden: Sicher auf dem Sattel

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Ehrenamtsbüro konnte wieder eine Radfahrschulung für Geflüchtete aus der Ukraine anbieten

Es war, ist und bleibt ein wichtiges Thema für die gut 300 Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflohen sind und im Ex-Parkhotel an der Rödermärker Gemarkungsgrenze in Rollwald ein provisorisches Zuhause gefunden haben: Fahrradfahren im Ballungsraum, in einem für sie fremden Land mit teilweise anderen (Verkehrs-)Regeln – das ist eine Herausforderung und Chance zugleich.

Chance deshalb, weil das Rad für die Geflüchteten das Fortbewegungsmittel Nr. 1 ist. Kinder gelangen damit zur Schule und zu Sportvereinen, Erwachsene machen vielfältige Besorgungen und besuchen Landsleute, die ebenfalls im Kreis Offenbach ausharren und auf bessere Zeiten im Osten Europas warten. Kurzum: Die zumeist gespendeten Fahrräder haben einen hohen Stellenwert für die Ukrainer. Und weil das so ist und sicheres Fahren geübt sein will, hat das Ehrenamtsbüro der Stadt Rödermark wie schon im Vorjahr eine Schulung getreu der Devise „Theorie und Praxis“ organisiert.

13 Kinder und Jugendliche sowie sieben Mütter waren als Teilnehmer mit von der Partie. Kürzlich, am Ende des Finaltages, gab es Urkunden und Signalwesten als Zeichen der Anerkennung. „Vielen Dank fürs Mitmachen. Ihr habt etwas gelernt und wisst jetzt, auf welche Situationen im Verkehr besonders zu achten ist. Übt bitte auch in Zukunft weiter. Bleibt aufmerksam und konzentriert, wenn ihr mit den Rädern unterwegs seid“, betonte Sandra Henk zum Abschluss des von ihr geleiteten Kurses.

Wie schon 2023 konnte die Polizistin als ehrenamtliche Helferin gewonnen werden. Sie ist Profi und weiß, worauf es beim Steuern auf dem Sattel und am Lenker ankommt, sei es in engen Wohngebietsstraßen mit viel Parkverkehr, an unübersichtlichen Kreuzungen oder auf Feld- und Waldwegen mit wechselnden Belägen. Szenarien, die die Ordnungshüterin und ihre Kollegen von der Jugendverkehrsschule beschreiben und simulieren, wenn sie auf Schulhöfen Station machen und dort Kindern zeigen, was beim Stichwort „Sicherheit“ von zentraler Bedeutung ist.

„Es ist eine glückliche Fügung, dass wir nun schon zum zweiten Mal mit Frau Henk planen konnten. In ihrer Freizeit hat sie sich erneut für die Menschen aus der Ukraine engagiert und wertvolle Hinweise gegeben“, erklärte Ute Schmidt, die Leiterin des Ehrenamtsbüros, und überreichte einen Blumenstrauß. Ihr Dank galt auch den drei Sport-Coaches der Stadt: Azad Safari, Zorina Keller und Stella Grötzinger-Belyaeva, die ebenfalls in den Kurs eingebunden waren, sei es bei ersten Testrunden auf dem früheren Hotelgelände, bei kurzen Ausflugs- und Übungsfahrten oder aber – mit der nötigen Übersetzungshilfe – bei der theoretischen Einweisung zum Auftakt.

Von der acht Jahre jungen Arina bis hin zum 16-jährigen Teenager Danylo und seiner Mutter Olena spannte sich der Bogen der Teilnehmer. Alle haben nun Rüstzeug für den Alltag aufgeschnappt und wirken fortan möglicherweise auch als Multiplikatoren in ihrem derzeitigen Wohnumfeld. „Es ist eine ganz praktische Anleitung auf Basisebene, die wir hier gewährleisten können. Aber das geht nur, weil wir ein so gutes Netzwerk von Ehrenamtlichen inklusive der Sport-Coaches haben. Unter humanitären und sozialen Aspekten sind diese Menschen ein großer Gewinn“, betonte Ute Schmidt, nachdem alle Hände geschüttelt und alle Urkunden überreicht worden waren.

 

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Handschlag nach der Schulung: Die Polizistin Sandra Henk hat sich erneut ehrenamtlich in ihrer Freizeit für das Radfahrprojekt engagiert.
Zum zweiten Mal konnte vom Ehrenamtsbüro der Stadt Rödermark eine Radfahrschulung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine angeboten werden. Beim Abschlusstreffen waren die drei Sport-Coaches Zorina Keller, Azad Safari und Stella Grötzinger-Belyaeva (Bildmitte) mit von der Partie. Außerdem Kursleiterin Sandra Henk und Ute Schmidt (am rechten Bildrand), bei der die organisatorischen Fäden im Ehrenamtsbüro zusammenlaufen.
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