Ein von der Künstlerin Renate Golla geschaffenes Denkmal erinnert an der Adolph-Kolping-Straße in Ober-Roden an die Geschichte der Donauschwaben, die in den Jahren ab 1786 im Dorf Tschonopl im heutigen Serbien ansässig wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Volksgruppe vertrieben. Im Zuge der Flucht fanden gut 250 Menschen ein neues Zuhause in Ober-Roden und Urberach. Eben dieses wechsel- und leidvolle Kommen und Gehen vor dem Hintergrund eines politisch-ethnisch aufgeheizten Spannungsfeldes beleuchtet die Stelen-Installation unweit des TG-Sportplatzes.
Rund 20 gebürtige Tschonopler leben heute noch in Rödermark. Johann Feith und Toni Seitz, die sich seit der Einweihung des Denkmals im Jahr 2005 ehrenamtlich um dessen Pflege gekümmert hatten, müssen mittlerweile altersbedingt etwas kürzertreten. Deshalb baten sie die Stadtverwaltung, fortan alle zentralen Arbeiten zu übernehmen, die bei der Instandhaltung anfallen.
„Wir kümmern uns sehr gerne intensiver um diese Aufgabe und danken den beiden rührigen Helfern für den großartigen Einsatz über einen so langen Zeitraum hinweg“: Das betonte Bürgermeister Jörg Rotter kürzlich, als er Feith und Seitz im Rathaus Ober-Roden empfing, um Geschenkpäckchen mit süßen Leckereien als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung zu überreichen. Mit von der Partie war auch Thomas Mörsdorf, der für Erinnerungskultur zuständige Leiter des städtischen Fachbereichs für Kultur und Sport.
Rotter, dessen Mutter aus dem Ort in der Region Batschka stammt, sprach von guter, ja geradezu mustergültiger Integration, die die Tschonopler und ihre Kinder und Enkelkinder in Rödermark vorgelebt hätten. Sich der Wurzeln der eigenen Herkunft bewusst zu sein und gleichzeitig neue Verankerung und Sinnstiftung im hiesigen Umfeld zu finden: Das sei den allermeisten Menschen gelungen. Die Quintessenz aus Sicht des Bürgermeisters: Feith und Seitz, historisch interessiert, gebildet und ungemein engagiert rund um das Stichwort „Donauschwaben“, seien stets Impulsgeber und Garanten für den positiven Prozess der gesellschaftlichen Einbindung und Verflechtung gewesen.
Foto, von links: Fachbereichsleiter Thomas Mörsdorf, Toni Seitz, Johann Feith und Bürgermeister Jörg Rotter.






