Regenschauer und Nieselregen – das Wetterglück war den Organisatoren des Urberacher Nikolausmarktes um Werner Popp auch in diesem Jahr nicht hold. Das machte sich in puncto Resonanz natürlich bemerkbar. Doch so schlecht war es auch nicht. Vor allem am Sonntag nach dem Rejoice-Konzert in der St-Gallus-Kirche füllte sich der Markt zusehends. Wer kam, konnte die stimmungsvolle Atmosphäre zwischen Häfnerplatz und Kelterscheune in vollen Zügen genießen.
Bratwurst vom Grill, Lammbratwurst, Hotdogs, Fischbrötchen, Suppen, Zuckerwatte, Mandeln, Popcorn, Glühwein, Feuerzangenbowle, Thüringer Obstglühwein, heißer Apfelwein, Met, Kinderpunsch – zu Versorgungsengpässen kam es wahrlich nicht. Im Angebot waren außerdem winterliche Accessoires für die ganze Familie, Kunsthandwerk, Geschenkartikel und Kinderspiele.
Am Markteingang gegenüber der St.-Gallus-Kirche drehte das Kinderkarussell seine Runden. Die Karnevalisten des KSV mit ihrem über dem offenen Feuer dampfenden Glühwein- und Feuerzangenbowle-Kessel, sonst immer der Begrüßungsstand, hatten ihren Stammplatz gegen ein Plätzchen in der Mitte auf dem Häfnerplatz getauscht. Es sei hier für alle gemütlicher, begründete Elferratschef Lars Löbig den Wechsel. Zudem seien am alten Platz viele Besucher mit dem Spruch „Wir schauen erst mal, was es sonst noch gibt“ weitergegangen.
Auf dem Häfnerplatz fehlte diesmal die Freie evangelische Gemeinde, mit ihrem großen Zelt im Herzen des Marktes sonst immer ein reizvoller Mittelpunkt. Auch mit Theaterstücken und Angeboten für Kinder hatte die FeG das Programm in den vergangenen Jahren bereichert. „Wir mussten einfach einmal aussetzen“, bedauerte auch Pastor Jens Bertram das Fehlen, „aber das ist für uns jedes Mal mit so viel Aufwand verbunden – das schaffen wir nicht mehr immer so nah vor dem Weihnachtsfest mit seinen vielen Angeboten in unserer Gemeinde.“
Vor der Kelterscheune hatten wie immer die Urberacher St.-Georgs-Pfadfinder ihre Jurte aufgebaut, in der ein wärmendes Feuer prasselte. Rund um das Zelt stellten sie ihre Arbeit vor, man konnte Bananen grillen und Seifen schnitzen. An ihrem Stand boten die Pfadfinder diesmal sogar ein fleischfreies Chili als Ergänzung zur traditionellen Bratwurst an. In der Kelterscheune lud der Kinderschutzbund am Sonntag zum Basteln ein, bot Kaffee und Kuchen an. Neu dabei: die Jugendabteilung des FC Viktoria, die auch Werbung machte für die Hallenturniere zwischen den Jahren.
Musikalisch bereicherte am Samstag der MV 06 Urberach das Marktgeschehen, am Sonntag sorgten der Posaunenchor und die Alphornbläser der evangelischen Petrusgemeinde bei ihren Zuhörern für Gänsehautmomente. Wie jedes Jahr bescherte der Nikolaus die Kinder an beiden Tagen. Angekündigt vom „Seligenstädter Trommelfeuer“ und in Begleitung von Knecht Ruprecht mit der hölzernen Maske – für den gebürtigen Franken Werner Popp der „Pelzniggl“ – zog er über den Häfnerplatz, machte immer wieder Halt, um seine Gaben zu verteilen.
Trotz der widrigen äußeren Begleitumstände seien die Vereine, die privaten und gewerblichen Marktteilnehmer alles in allem recht zufrieden gewesen, so Werner Popp. Fürs nächste Jahr wünscht er sich besseres Wetter und mehr Vereine, die mitmachen.