Die kontinuierliche Sanierung des städtischen Kanalnetzes wird auch in diesem Jahr fortgeführt. Konkret geht es um Kanäle in Waldacker, wo der Transportkanal (hinter Hundeverein bis auf Gelände der ehem. Kläranlage) in Angriff genommen wird und um Kanäle in Ober-Roden. Dort sind folgende Straßen betroffen: Adalbert-Stifter-Straße, Hanauer Straße, Heinrich-Heine- Straße, Heinrich-von-Kleist- Straße, Kantstraße, Ludwig-Uhland- Straße, Mainzer Straße, Pfaffeneichenweg, Ricarda-Huch- Straße, Theodor-Körner-Straße und Thomas-Mann-Straße.
Die Gesamtkosten aller Maßnahmen werden ca. 515.000 Euro auf einer Sanierungslänge von rund 2 Kilometern betragen. Die Arbeiten sollen von Juni bis voraussichtlich Ende Oktober 2018 durchgeführt werden. Die betroffenen Anwohner werden jeweils rechtzeitig von der bauausführenden Firma durch schriftliche Anwohnerinformationen (Postwurfsendung) in Kenntnis gesetzt. Um eine schnellstmögliche Funktion der Entwässerung wieder herzustellen, können notwendige Arbeiten in den Abend- bzw. Nachtstunden (evtl. auch samstags) anfallen.
Zum Einsatz kommt ein grabenloses Sanierungsverfahren durch Inlinertechnik (Reliningverfahren). Bei diesem Verfahren wird ein mit Harz getränkter Schlauch in den Kanal eingebracht, der dann durch Energiezufuhr (z. B. UV-Licht, Dampf oder Warmwasser) aushärtet. Dadurch entsteht ein Rohr im Rohr, wobei alle vorhandenen Schäden (Riss- und Scherbenbildungen, undichte Rohrverbindungen etc.) beseitigt werden. Nach dem Einziehen bzw. während der Aushärtungsphase des Harzes müssen die Kanalhausanschlüsse der betroffenen Grundstücke einige Stunden verschlossen bleiben. In dieser Zeit sollte so wenig wie möglich Abwasser produziert werden: Duschen und Baden sollte unterbleiben, Wasch- und Spülmaschinen dürfen nicht benutzt werden.
Die Stadt Rödermark hatte in den Jahren 1992 bis 1995 die Erstuntersuchung der öffentlichen Kanäle durch eine TV-Inspektion im kompletten Stadtgebiet durchgeführt. In den Jahren 2003 bis 2005 erfolgte die erste Wiederholungsinspektion. Start der Sanierung der öffentlichen Kanalisation war 1997. Insgesamt wurden seitdem ca. 49.800 Meter Kanäle saniert und ca. 2.900 Meter Kanäle baulich und hydraulisch erneuert. In den letzten Jahren wurden schwerpunktmäßig Kanäle saniert, die sich in Wasserschutzgebieten befinden. In Rödermark sind Wasserschutzzonen komplett im Stadtteil Waldacker, in Teilbereichen von Ober-Roden (alter Ortskern - östlich der Frankfurter Straße) sowie im nordwestlichen Teil von Messenhausen ausgewiesen.
Erster Stadtrat Jörg Rotter zeigt sich erfreut darüber, dass die planmäßige Instandsetzung des Kanalnetzes weiter fortgesetzt werden kann: „Die Sanierung unserer Kanäle ist ein wesentlicher Beitrag zum Schutz unseres Grundwassers. Zugleich wird sichergestellt, dass neben Schmutz- und Regenwasser kein weiteres Wasser über die Kanäle unserer Kläranlage zugeführt wird, das den aufwändigen Reinigungsprozess dort unnötigerweise durchlaufen muss. Dort sparen wir also auch Kosten!“ Abschließend wies Rotter darauf hin, dass alle Sanierungsmaßnahmen in die seit Jahren stabile Schmutz- und Niederschlagswassergebühr eingerechnet sind.