Stabwechsel im Bücherturm

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Eine Ära ist zu Ende gegangen: Lisa Schmitt hat die Nachfolge von Brigitte Stenske angetreten

Eine Ära ist zum Jahresende in der Rödermärker Stadtbibliothek zu Ende gegangen. Nach mehr als 29 Jahren in Diensten der Stadt hat sich Büchereileiterin Brigitte Stenske in den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolge hat die 26 Jahre alte Bibliothekarin Lisa Schmitt angetreten. Für sie ist es die erste feste Anstellung nach ihrem Studium für Bibliotheks- und Informationsmanagement in Hamburg.

Sozusagen öffentlich vollzogen wurde der Stab- und Generationswechsel während der Magistratspressekonferenz am vergangenen Donnerstag (24.). Bürgermeister Jörg Rotter dankte Brigitte Stenske ausdrücklich für ihr Engagement, das über das normale Maß weit hinausgegangen sei. Die Stadtbücherei sei der Diplom-Bibliothekarin stets eine Herzensangelegenheit gewesen. Sie habe maßgeblichen Anteil an einer imposanten Entwicklung. Unter Stenskes Leitung habe die städtische Bibliothek einen Weg „von der Bücherei zum Medienzentrum“ genommen. Mit Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten und Veranstaltungen für und mit Kindern sei sie zu einem „kulturellen Treffpunkt“ geworden. Rotter erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Kooperation mit den Schulen, vor allem mit der benachbarten Trinkbornschule, die Stenske stets ein besonderes Anliegen gewesen sei.

Als die Stadt Rödermark 1992 den Bücherturm im Herzen von Ober-Roden erbaute, wurden mit Brigitte Stenske und Bernhard Nowak zwei hauptamtliche Bibliothekare eingestellt. Bis Ende 2006 blieb Adam Müller ehrenamtlicher Leiter, dann rückte Stenske an die Spitze.

Sie habe „ein tolles Erbe und eine sehr schöne Bibliothek übernommen“ sagte Lisa Schmitt, die Bürgermeister Rotter noch einmal herzlich in den Reihen der Verwaltung begrüßte. Im Verhältnis zur Größe des Etats sei die Stadtbücherei „hervorragend aufgestellt“. Dank der Unterstützung durch ihre Vorgängerin und durch Bernhard Nowak während einer dreimonatigen Übergangsphase, in der sie als Aushilfskraft eingestellt war, sei sie in Rödermark und im Bücherturm angekommen – „das hat perfekt gepasst“.

Wenn die Einschränkungen durch die Pandemie aufgehoben sind, dann will Lisa Schmitt durchstarten. Bei ihren Plänen orientiert sich die Kelkheimerin an den skandinavischen Ländern, wo die Bibliotheken einen höheren Stellenwert als bei uns hätten, wo sie erster Anlaufpunkt zum Recherchieren von Medien seien und wo die die Menschen, vor allem auch junge Leute, viel Zeit verbrächten. Sie kann sich vorstellen, eine Gaming-Ecke einzurichten, „um die Jugendlichen wieder reinzuholen, die uns durch die Pandemie verloren gegangen sind“. Auch für Bewerbungstrainings könnte der Bücherturm ihrer Ansicht nach ein geeigneter Ort sein. Die Reihe der Lesungen müsse nach Corona wieder aufgenommen und auch das Bilderbuchkino wieder angeboten werden. Wichtig ist Lisa Schmitt auch die soziale Funktion einer Bibliothek, ihr Potential, einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit und zur Unterstützung benachteiligter Menschen zu leisten. Sie vertrete die „inklusive Bibliothek“ –  Thema auch ihrer Bachelorarbeit –, die sich an den Bedürfnissen der Zielgruppen orientiere.

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