Spot an: Neues Lichtzeitalter in der Kulturhalle

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Über 400 moderne, energiesparende LED-Leuchten werden im Saal und im Foyer eingebaut – Für Rödermarks zentrale Spielstätte gilt das Motto: „Bestandspflege, immer wieder punktuell etwas tun“

Dort, wo normalerweise Kommunalpolitiker diskutieren und abstimmen, Orchester im Rampenlicht stehen und Solisten mit viel Beifall gefeiert werden, geben derzeit Handwerker den Ton an. Im großen Saal sowie im Foyer- und Garderobenbereich der Kulturhalle wirkt es so, als baumelten auf breiter Front hunderte von Lassos von der Decke. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Hier warten Kabel auf den richtigen Anschluss. Es erfolgt eine Renovierung der Lichttechnik im großen Stil.

Halogenlampen, die seit der Eröffnung des Hauses vor 30 Jahren ihre erhellenden Dienste geleistet haben, werden ausgebaut und durch LED-Strahler ersetzt. „Exakt 407 Leuchten lassen wir von Elektro-Fachfirmen austauschen, nachdem die Kommunalen Betriebe und Ingenieurbüros die konzeptionellen Vorarbeiten geleistet haben. Es ist schon ein imposantes Gesamtpaket, das da nunmehr im Verlauf von eineinhalb Monaten zur Umsetzung gebracht wird. Rund 1.600 Quadratmeter Parkettfläche mussten mit Spanplatten ausgelegt und geschützt werden, ehe die eigentliche Montage beginnen konnte. Das alleine hat zwei Tage gedauert“, erläutert Jörg Seitel, der als zuständiger Fachdienstleiter die Kulturhallentechnik aus dem Effeff kennt.

Er kann deshalb auch genau beziffern, welche Vorteile rund um das Begriffspaar „Nachhaltigkeit und Effizienz“ mit dem Leuchtenwechsel einhergehen. Seine Vorbemerkung: „Die Halogen-Ära ist einfach am Ende angekommen. Es wurde für uns immer schwieriger und schlussendlich gar unmöglich, für defekte Lampen noch adäquaten Ersatz zu bekommen. Deshalb war es wirklich höchste Zeit, jetzt die Umstellung anzugehen.“

Seitel nennt konkrete Zahlen mit Blick auf die Deckenlandschaft in Rödermarks zentraler Versammlungs- und Spielstätte: „Künftig sparen wir hier nach dem Umstieg von Halogen auf LED bei jeder großen Veranstaltung knapp 24.000 Watt an Energiekosten. Das entspricht einer Reduktion von rund 66 Prozent und hilft uns erheblich, wenn beim Stichwort ‚Klimabilanz‘ positive Maßnahmen und Zahlen gefordert werden. Weitere Vorteile: Die Ausleuchtung wird fortan deutlich gleichmäßiger und heller – alles bei gleichbleibendem Dimmkomfort. Außerdem müssen in den kommenden zehn bis zwölf Jahren keine verbrauchten Leuchtmittel mehr getauscht werden. Auch dies spart Zeit und Geld.“

Die Installation auf der großen Fläche von den Garderoben bis hin zur Bühnenkante ist gleichsam das Herzstück einer Modernisierungstrilogie. 2026 soll der Leuchtenaustausch abgeschlossen werden, dann sind noch Arbeiten in der Tiefgarage, in den Büros und in den kleineren Versammlungsräumen zu erledigen. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Bühnenbeleuchtung erneuert. „In diesem Bereich liegt der maximal mögliche Einspareffekt beim Stromverbrauch sogar bei nahezu 80 Prozent. Diese Etappe hatten wir komplett in Eigenregie mit unseren Fachkräften hier in der Kulturhalle gestemmt. Die Investitionskosten lagen bei knapp unter 90.000 Euro“, erinnert sich Seitel an das Aufgabenbündel des Jahres 2024.

Gewiss: Verglichen damit sind die Schritte zwei und drei eine wahre XXL-Herkulesnummer, die sich nach der Schlussabrechnung wohl irgendwo im unteren siebenstelligen Eurobereich einpendeln wird. Aber zur praktisch nie endenden Aufgabe, die Kulturhalle an ganz unterschiedlichen Stellen immer wieder sanieren, ertüchtigen und fithalten zu müssen, gibt es de facto keine Alternative. Nichts oder viel zu wenig tun – das hieße mittelfristig: Das Haus peu à peu verkommen lassen, bis hin zur Schließung.

Die Erste Stadträtin Andrea Schülner, die nach der teilweise neu strukturierten Dezernatsverteilung seit Anfang Juli für den Finanz-, Ordnungs- und Kulturbereich verantwortlich zeichnet, machte auf eben diesen Aspekt der Bestandspflege aufmerksam. „Es gibt Negativbeispiele anderer Bürgerhäuser, die irgendwann so heruntergewirtschaftet sind, dass Komplettsanierungen oder gar Neubauten für die betreffenden Kommunen nicht mehr in Frage kommen. Da fehlt dann schlichtweg das Geld. Eben dieses Szenario verhindern wir bei uns in Rödermark, indem wir vorausschauend immer wieder punktuell etwas tun, um dieses schöne und für die Allgemeinheit so wertvolle Haus zu erhalten“, betonte Schülner, als sie sich dieser Tage vor Ort über die Arbeit der LED-Monteure informierte.

Wichtig zu erwähnen: Es gibt diverse Synergien, die genutzt werden. „Parallel zur Leuchten-Aktion werden auch gleich neue Deckenlautsprecher eingebaut. Dann folgt noch ein frischer Anstrich rund um die Öffnungen für Ton und Licht – und darüber hinaus profitiert auch unsere Verwaltung in der Halle von einer technischen Optimierung, die die Frischzellenkur abrundet“, weiß Seitel zu berichten.

Bis zum 20. August, wenn die diesjährigen Einschulungsfeierlichkeiten für die Ober-Röder ABC-Schützen in der Kulturhalle anstehen, müssen Fakten geschaffen werden im Saal und im Foyer. Dann soll alles hübsch hergerichtet sein für die Zuckertüten-Träger und deren Familien, im wahrsten Sinne des Wortes: Für einen strahlend schönen Auftakt vor dem ersten Gang zur Grundschule.

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Kulturhallen-Technikchef Jörg Seitel (von links), Erste Stadträtin Andrea Schülner und Programmkoordinator Jörg Becker informierten sich bei einem Rundgang durch den Saal und das Foyer über die Arbeiten zum Austausch der Beleuchtung.
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