Wenn die Nell-Breuning-Schule mit ihren Abiturienten akademisch feiert und in feierlichem Rahmen die Zeugnisse überreicht werden, dann gratuliert stets auch die Stadt. Das ließ sich in der vergangenen Woche Bürgermeister Jörg Rotter an seiner alten Schule wieder nicht nehmen. Mitgebracht hatte er seinen Bodajker Amtskollegen Lorànt Wurczinger, der zum großen Partnerschaftswochenende mit einer großen Delegation aus Ungarn angereist war
76 junge Frauen und Männer haben in diesem Jahr die Reifeprüfung abgelegt, hinzu kommen sechs Schüler mit der Fachhochschulreife. Sechs Abiturientinnen und vier Abiturienten zeichneten die beiden Bürgermeister, Schulleiterin Christine Döbert und Manuela Penning in Vertretung von Oberstufenleiterin Barbara Kühnl für einen Notenschnitt von 1,5 und besser aus. Die Traumnote 1,0 erreichten Samina Hofmann als Schulbeste (850 Punkte) und Antonia Habur (846). Zu den Besten gehörten außerdem Anna-Lena Wörfel (784; 1,3), Nils Martiner (772; 1,3), Frederick Schickedanz (766; 1,4), Pia Böttcher (756; 1,4), Julian Gold (756; 1,4), Noah Gutierrez Lill (748; 1,5), Maria Wilms (746; 1,5) und Lisa Wolf (739; 1,5) Alle zehn erhielten von den Bürgermeistern einen Gutschein für eine Vorstellung in der Kulturhalle nach Wahl. Außerdem wurden zahlreiche Sonderpreise für herausragende Leistungen in Physik, Chemie, Mathe, Philosophie oder Sprachen verliehen, die von Forschungseinrichtungen oder der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ausgelobt wurden.
Bürgermeister Rotter nahm das Mitwirken seines ungarischen Freundes und die Rückverschwisterung mit der polnischen Partnerstadt Pleśna am nächsten Tag zum Anlass, die Bedeutung des deutsch-polnisch-ungarischen Partnerschafts-Dreiecks hervorzuheben: „Wir leben die europäische Verständigung, die nur als Prozess von unten funktionieren kann. Und dieses Europa, die Europäische Union, der Zusammeninhalt der Demokratien – das ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Wir beide, Lorant und ich, wir ermutigen sie, sich für dieses Europa einzusetzen. Es lohnt sich und es ist dringend notwendig.“ Beide beglückwünschten die jungen Leute zum Abschluss ihrer Schullaufbahn. Rotter riet ihnen: „Behaltet die Schule in guter Erinnerung. Unsere ‚Nelly‘ ermöglicht Wissensvermittlung in einer außergewöhnlichen Bandbreite. Ihr alle werdet davon profitieren, wenn es jetzt gilt, einen neuen Lebensabschnitt in Angriff zu nehmen – da bin ich mir ganz sicher!“
Manuela Penning sprach angesichts des Abiball-Mottos „Sommernachtstraum“ von einem „traumhaften Abend mit raumhaften Noten“ und forderte die Abiturientinnen und Abiturienten auf, aktiv zu werden: „Wenden sie an, was sie in der Schule gelernt haben. Nicht nur den Lehrstoff, sondern vor allem den Umgang mit Menschen und den Einsatz für die Demokratie!“ Auch Schulleiterin Christine Döbert legte den jungen Menschen unter diesem Blickwinkel die Rolle des „mündigen Bürgers“ ans Herz. „Ich hoffe, es ist uns gelungen, dafür die Grundlagen zu schaffen.“ Als Europa-Schule sei die NBS auf eine europäische Zukunft ausgerichtet, habe Gelegenheiten geboten, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen, habe stets für Offenheit plädiert und für Neugier.
