Sachlichkeit und Transparenz

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Leiter der Kommunalen Betriebe wehrt sich gegen Kritik – Eigenbetrieb ist „kerngesund“ und investiert trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Die Kommunalen Betriebe (KBR) – angeblich ein Fass ohne Boden, Defizit in Millionenhöhe, mangelhaft kontrolliert. Kritik und Vorwürfe mit dieser Stoßrichtung sind im Bürgermeister-Wahlkampf der vergangenen Wochen immer wieder erhoben worden. „Hier werden Behauptungen aufgestellt, die einfach falsch sind und deshalb mit Zahlen und Fakten richtiggestellt werden müssen“, betont der kommissarische KBR-Leiter Reiner Rebel. Sachlich und transparent, so sein Tenor, müsse informiert werden.

Der Wirtschaftsplan der KBR wird von der Betriebskommission genehmigt und ist Bestandteil des städtischen Haushaltes, der wiederum von den Stadtverordneten beraten und verabschiedet wird. Der Eigenbetrieb wird also über die Haushaltsgenehmigung vom Parlament kontrolliert. Darüber hinaus gibt es mit der Betriebskommission, der Parlamentarier aller Fraktionen angehören, ein weiteres Kontrollgremium.

Für das Wirtschaftsjahr 2023 wurde im Wirtschaftsplan ein Verlust in Höhe von knapp 2,5 Millionen Euro genehmigt. In der Abschlussrechnung belief sich der tatsächliche Verlust dann auf rund 2,1 Millionen Euro, also etwa 400.000 Euro weniger als geplant. Auch in den Jahren zuvor waren die Ist-Zahlen stets besser als gedacht.

Das Minus 2023 wurde mit Gewinnrücklagen der Vorjahre ausgeglichen. Die flüssigen Mittel im Sparstrumpf der KBR betrugen zum 31. Dezember 2023 fast 9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag zu diesem Stichtag bei 74,2 Prozent. „Man muss nicht Betriebswirtschaft studiert haben, um nachvollziehen zu können, dass dies ein hervorragender Wert ist“, so Reiner Rebel. „Ab einem Wert von 30 Prozent spricht man von einer gesunden Eigenkapitalquote. Die KBR sind also ein kerngesundes Unternehmen.“

In den vergangenen drei, vier Jahren hätten sich die KBR in einem zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld behaupten müssen. Erst Corona, dann der Ukraine-Krieg, teurer Strom, teures Gas, teure Baustoffe - der allgemeine Anstieg der Energiekosten und die massive Verteuerung der Materialkosten im Baubereich schlugen natürlich auch in Rödermark zu Buche. „Das sind alles Faktoren, die eine Kommune genauso treffen wie jeden Hausbesitzer. Faktoren, die wir nicht beeinflussen können“, sagt Rebel.

Dass die KBR 2023 zwei Millionen Euro mehr ausgaben als sie einnahmen, war aber auch eine Folge der Tatsache, dass der wirtschaftlichen Krise und den gestiegenen Kosten zum Trotz erheblich investiert wurde. Bis 2022 sei zum Beispiel in die bauliche Unterhaltung der städtischen Liegenschaften zu wenig investiert worden. Das habe man ändern müssen, und auch in den kommenden Jahren habe man hier noch erheblichen Nachholbedarf. „Wir haben uns vorgenommen, mindestens ein städtisches Gebäude pro Jahr energetisch zu sanieren. 2023 wurde an einem Wohngebäude in der Elisabethenstraße begonnen.“

Ein weiterer Punkt: Der Fuhrpark des Betriebshofes ist überaltert. Hier wurden 2023 die ersten Fahrzeuge ersetzt. Was den Bereich „Grünpflege“ anbelangt: Hier wollen die KBR auf externe Firmen mehr und mehr verzichten und diese Leistungen mit eigenem Personal flexibler und vor allem auch qualitativ hochwertiger ausführen. Zwei zusätzliche Mitarbeitende wurden 2023 eingestellt, im vergangenen Jahr kamen noch einmal fünf hinzu. Auch die Offensive gegen Müll, die von allen Bürgern begrüßt werde, lasse sich ohne ausreichendes Personal nicht umsetzen, gibt Rebel zu bedenken.

„Wenn man all diese Punkte berücksichtigt, dann wird doch deutlich, dass die erhobenen Vorwürfe in Richtung KBR jeder Grundlage entbehren. Bei uns wird in schwierigen Zeiten gut und zum Wohle der Stadt gearbeitet“, hebt Rebel abschließend hervor.

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