„Es waren 132 Fahrrad-Ergometer während der achtstündigen Angebotsphase besetzt. Allen, die fleißig in die Pedale getreten und unser Projekt mit Spenden unterstützt haben, gebührt ein großes Dankeschön.“ Mit diesen Worten hat Christina Dölle vom Regionalverband Offenbach der Johanniter-Unfall-Hilfe zufrieden Bilanz gezogen. Erstmals war am vergangenen Sonntag gemeinsam mit dem Kooperationspartner LifeFitness zur Aktion „Radeln für Lacrima“ eingeladen worden – und die Resonanz überstieg die Erwartungen der Impulsgeber.
Geld gesammelt wurde für Lacrima (übersetzt aus dem Lateinischen: Träne), ein Projekt der Johanniter, das sich um Beistand in der Trauerphase nach dem Tod geliebter Menschen kümmert. Insbesondere Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und andere Erwachsene profitieren von den Gruppentreffen und Einzelfall-Begleitungen, wenn es darum geht, Trauer und Schmerz zu verarbeiten.
Petra Buchholz, die sich seit drei Jahren ehrenamtlich für eine Lacrima-Jugendgruppe engagiert, unterstrich während der Zusammenkunft im Fitnessstudio an der Odenwaldstraße in Ober-Roden, was den zentralen Wert des Projekts ausmacht: „Bei unseren Treffen vermitteln wir das Gefühl ‚Ich bin nicht alleine mit meiner Trauer, denn es gibt andere Menschen in ganz ähnlichen Lebenslagen‘. Die Teilnehmer können Fragen stellen, sich austauschen und austoben, kreativ sein und auch zur Ruhe kommen. Sie spüren ganz einfach, dass ihnen jemand zur Seite steht.“
Bürgermeister Jörg Rotter kam zusammen mit seiner Familie, um die Premiere im Zeichen flotter Bewegung aktiv zu unterstützen. Seine frohe Botschaft, ehe er auf dem Ergometer schnell in Schwung kam: Mit Fördermitteln der Sparkasse Dieburg, einem Betrag von 1.000 Euro, könne er den Benefizsonntag bereichern.
Weitere 700 Euro, so Christina Dölle, seien mit Blick auf die Start- und Sponsorengeldern zusammengekommen. Besondere Unterstützung hätten zudem die Rödermärker Apotheke Esser, die Unternehmensberaterin Drazenka Moeller („NextStep“) aus Langen sowie das Rodgauer Lokal „Journal“ (Catering) in die Aktion einfließen lassen. „Kurzum: Wir sind super zufrieden mit dem Echo, den unser Unterstützeraufruf gefunden hat und können uns sehr gut vorstellen, dass es eine Wiederholung geben wird. Denn schließlich handelt es sich bei Lacrima um einen Service im Zeichen der Mitmenschlichkeit, der ausschließlich spendenfinanziert ist“, gibt Dölle zu bedenken. Frei nach dem Motto: Immer am Ball – oder besser: auf dem Rad – bleiben, ist angesagt, denn Ziel ist und bleibt es, den Fortbestand der Unterstützung nach Todesfällen im Familien- und Freundeskreis zu gewährleisten.
Koordiniert werden die Lacrima-Aktivitäten in einer Johanniter-Außenstelle an der Carl-Benz-Straße in Urberach. Wer Kontakt aufnehmen und sich näher informieren möchte, wählt die Rufnummer der Zentrale in Rodgau: 06106 8710-924.