Das Erinnern an die grausamen Schrecken einer Zeit, die nicht nur viele Zeitzeugen heutzutage längst verdrängt wissen möchten, steht im Mittelpunkt eines Abends, zu dem die Ev. Petrusgemeinde Urberach in ihre Kirche einlädt. „…doch es gibt Menschen, die sich erinnern“ – und das sind Zeitzeugen, die gegen das Vergessen angehen und sich dem Erinnern stellen.
An diesem Abend ist dies Edith Erbrich, eine Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende, die sich ihren Erinnerungen stellt und in der Petruskirche darüber reden wird. Der rote Faden dafür ist das Buch „Erinnern“, das Hans-Josef Rautenberg veröffentlicht hat mit Erinnerungen von elf Menschen, die direkt oder indirekt mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben. Sieben Kurzgeschichten basieren dabei auf den Erzählungen von Edith Erbrich. Gemeinsam mit Anna-Maria Wagner-Rohde liest Hans-Josef Rautenberg daraus vor: „Über einen Zeitraum von sieben Jahren habe ich Menschen zugehört, die mir Episoden aus ihrem Leben erzählten. Ich bekam Geschichten zu hören, die viele dieser Menschen so noch nie einem anderen erzählt hatten, auch nicht ihren nächsten Angehörigen, weil sie deren Betroffenheit oder Mitleid oder gar Unverständnis fürchteten.“ Das Gehörte wird auch die Zuhörer in der Kirche nicht unberührt lassen, „ich kann Ihnen aber versichern, dass es sich lohnt, sich auf dieses Thema einzulassen“, bescheinigt der Autor. „Ich habe mich selbst besser kennen gelernt und es hat mir gezeigt, dass viele von meinen mir ach so wichtigen Dingen im Leben nicht mehr die Bedeutung haben, die sie hatten.“
Erinnerungen
Lesung mit Bildern, Animationen, Interviews und Musik
Freitag, 16. November 2018, 19 Uhr / Einlass ab 18.30 Uhr
Petruskirche Urberach /Wagnerstraße
Kontakt: www.petruskirche-urberach.de
