Premiere gelungen, Besucher begeistert, Teilnehmer durchweg zufrieden: So klang der Tenor nach dem Ober-Röder Adventsmarkt, und so äußerte sich auch Bürgermeister Jörg Rotter. Er selbst hatte die entscheidende Idee gehabt: Wir beschränken uns nicht auf die Plätze, wir konzentrieren uns auch nicht auf das Areal rund um die Kirche, sondern wir bespielen den gesamten Ortskern. Dieser Plan ging voll auf, auch wenn es in der unmittelbaren Vorbereitung ein wenig hakte, manches in letzter Minute noch geändert werden musste. Bei knackig-kalten Temperaturen am ersten Advents- und Winterwochenende wurden die rund 20 Marktteilnehmer – Vereine, Fördervereine, kirchliche Gruppierungen, private Initiativen, ein Schausteller – mit toller Resonanz und entsprechenden Umsätzen für ihr Engagement belohnt.
Erstmals war der neugestaltete und zum Advent mit Sternen herausgeputzte „Fränkische Rundling“, sozusagen der Kern des alten Ortskerns, Ort des Marktgeschehens: Im uralten Halbkreis um den „Rodgau-Dom“ St. Nazarius durfte durch die Heitkämperstraße und die Pfarrgasse zwischen Kirchplatz und Dinjerhof von Stand zu Stand geschlendert werden. Und über dem Markttreiben leuchtete in festlichem Glanz die St.-Nazarius-Kirche, in der am ersten Adventssonntag die Wiedereröffnung nach der umfangreichen Sanierung mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert wurde.
Vor dem erhöhten Kirchenportal spielte die Musik, dort begrüßten Bürgermeister Rotter und Erste Stadträtin Andrea Schülner die Gäste am frühen Samstagabend offiziell. Rotter sprach die Änderungen an und versprach mehr davon für das kommende Jahr, wenn auch der Kirchgarten einbezogen werden könne – eine Aussicht auf noch mehr adventliche Atmosphäre. „Genießen Sie dieses adventliche Treiben! Unterstützen Sie die Vereine!“, forderte Rotter die Besucherinnen und Besucher auf und wünschte allen für die Weihnachtstage eine gesegnete Zeit. „Die Zeiten sind stürmisch. Da tut es gut, wenn man sich einmal eine Auszeit nimmt.“ Danach sangen die Edelvoices, später spielten die 03er, am Sonntag dann der TG-Musikzug und das Jugendorchester des MV 08.
Die räumliche Neu-Konzeption tat dem Markt ausgesprochen gut. An jeder Ecke eröffneten sich sozusagen neue Perspektiven, gab es neue Variationen von Glühwein und anderen Heißgetränken. Was das Thema „kulinarische Vielfalt“ anbelangte, durfte man sich ebenfalls nicht beschweren. Brennpunkte des Hüttenzaubers waren der Parkplatz von Getränke-Frank, der Kirchplatz, wo sich zudem für die Kinder ein Karussell drehte, und die Einmündung der Heitkämperstraße in die Pfarrgasse – eben dort, wo sich die Gassen weiten. Hinzu kam wieder der Dinjerhof, der wieder zum Weihnachtshof wurde: Im alten Wohnhaus, in der Scheune und den ehemaligen Stallungen hatten Kunsthandwerker ihre Stände aufgebaut. Kreatives, Weihnachtsschmuck und Stärkendes fand man hier. Zu einem Markt der Kreativen hatte auch die Kolpingsfamilie ins Forum St. Nazarius ein, wo man sich zudem bei Kaffee und Kuchen aufwärmen konnte. Für einen kulturellen Höhepunkt sorgte am Sonntagnachmittag das „mehrKlang-Ensemble“ aus Darmstadt unter der Leitung von Mathias Schlachter, das in der St.-Nazarius-Kirche mit seinen Chorwerken einen großen Bogen über die Jahrhunderte spannte.