Kisten packen, den Möbelwagen beladen und dem altvertrauten Domizil „Adieu“ sagen, anschließend ausräumen, sich sprichwörtlich schütteln, sortieren und ganz behutsam anfangen, Wurzeln in der neuen Umgebung zu schlagen: So hat der städtische Fachdienst Kinder einen Ortswechsel vollzogen. Vom ehemaligen Feuerwehrhaus im Ober-Röder Zentrum führte der Weg in die Räume der einstigen Bücherei im Rathaus Urberach.
Zwei zentrale Gründe gaben den Ausschlag für den Umzug. Die Tage des in die Jahre gekommenen Ex-Spritzenhauses sind bekanntlich gezählt. Es soll durch einen Neubau („Alte Wache“) mit viel Platz für die Schulkindbetreuung der Trinkbornschule sowie multifunktional nutzbare Räume für Vereine und andere Aktivposten der Stadtgesellschaft ersetzt werden. Zugleich ermöglicht der jetzt erfolgte Transfer nach Urberach eine sinnvolle Bündelung der Kräfte im Sozialbereich.
Zu den Fachdiensten „Soziale Stadt“ und „Freie Träger/Schulkindbetreuung“, die im Rathaus an der Konrad-Adenauer-Straße altbewährte Einheiten sind, gesellt sich die für Kinder zuständige Abteilung als wichtiges Puzzleteil, das die „Familie“ verzahnt und vernetzt. Kurze Dienstwege, Kommunikation von Angesicht zu Angesicht, schnelle Klärung über wenige Flurmeter hinweg: Das alles ist nach der Umstrukturierung gewährleistet.
Darüber und über die Tatsache, dass unter der Regie der Kommunalen Betriebe (KBR) sehr gute Umbauarbeit im Erdgeschoss des Rathauses geleistet wurde, freut sich die mit ihrem Büro ebenfalls in Urberach ansässige Erste Stadträtin und Sozialdezernentin Andrea Schülner. Ihre Erwartungshaltung: „Wir fügen zusammen, was zusammengehört. Das kann und wird die Arbeitsprozesse noch effektiver machen, denn die räumliche Distanz ist jetzt ein Thema von gestern.“
Angelina-Vivian König, die den am neuen Standort insgesamt sieben Köpfe zählenden Fachdienst Kinder leitet, zeigt sich angetan vom Zuschnitt des Gebäudetrakts. „Alles hell und freundlich, mit den nötigen ruhigen Bereichen für Besprechungen – und ganz wichtig: barrierefrei zu erreichen! Das war in Ober-Roden mit dem langen Treppenaufgang doch ein echtes Manko für uns. Schließlich sind wir ein Teil der Stadtverwaltung, der viel Besuch bekommt“, gibt König zu bedenken.
Elf städtische Kindertagesstätten, die wertvolle Betreuungsarbeit für über 1.000 Jung-Rödermärker garantieren, bedient der Fachdienst mit dem administrativen Überbau. Es gibt pädagogische Fachberatung für das Personal, Hilfestellung für Eltern mit speziellem Begleitungsbedarf und vielfältige Unterstützung bei der komplexen Herausforderung, das große Räderwerk fortlaufend in Schwung zu halten.
Eben dies geschieht nach einer einwöchigen Umzugspause und der finalen Verpflanzung ab sofort am neuen Ankerplatz, nur ein paar Schritte vom Infoschalter des Bürgerbüros entfernt. Kurz schütteln, sortieren und wieder durchstarten: Angelina-Vivian König und ihr Team sind froh, dass das Szenario „auf gepackten Kisten“ der Vergangenheit angehört.