Mit Weitblick: Stadt plant „wassersensibel“

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Bauvorhaben in der Main- und Bonhoefferstraße sind konzeptionell anspruchsvoll, aber langfristig in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn

Eine längere Planungszeit als ursprünglich veranschlagt: Dieser Sachverhalt sorgt mit Blick auf die städtischen Bauvorhaben in der Main- und Bonhoefferstraße in Ober-Roden für Gesprächsstoff. Vermehrt gab und gibt es Nachfragen von Anwohnern: Wie ist der aktuelle Sachstand? Wann beginnen die Arbeiten? Die kommunale Bauverwaltung gibt immer wieder Auskunft, sorgt für ein transparentes Verfahren und ist letztendlich überzeugt davon, dass beim besagten Projektpaket der langfristige Gewinn die kurzzeitigen Verzögerungen deutlich übertrumpfen wird.

Die Ausgangslage lässt sich wie folgt skizzieren: Bei den Bauvorhaben in der Main- und Bonhoefferstraße setzt die Stadt Rödermark auf ein innovatives System. Die „wassersensible Stadtentwicklung“ erfordert mehr Vorlauf als konventionell-herkömmliche Methoden der Straßensanierung – ist aber mit zahlreichen Vorteilen verknüpft.

Ein entscheidender Pluspunkt: Die zukunftsweisende Marschroute berücksichtigt den nachhaltigen Umgang mit Wasser, um vermehrt auftretende Starkregenereignisse abzumildern, die Grundwasserneubildung zu fördern, das lokale Mikroklima zu verbessern und die biologische Vielfalt zu stärken. Dabei bietet die „wassersensible Stadtentwicklung“ nicht nur ökologische Vorteile. Sie schafft zugleich attraktivere Nachbarschaftsräume im unmittelbaren Wohnumfeld der Menschen.

Die Fachleute der Bauverwaltung sind überzeugt: Die jetzt getätigten Investitionen werden sich langfristig durch eine verbesserte Lebensqualität und eine widerstandsfähigere Infrastruktur auszahlen. Zentrale Stichworte in diesem Zusammenhang: Klimawandel, Anpassung, Folgen-Abfederung.

Zumeist werden große Anteile an Niederschlagswasser gerade bei Verkehrsflächen dem natürlichen Wasserkreislauf entzogen und direkt über die Kanalisation abgeleitet. Bei den Maßnahmen in der Main- und Bonhoefferstraße wird freilich diese Herangehensweise grundlegend verändert. Gewiss: Das Niederschlagswasser fließt auch in Zukunft über eine Rinne wie gewohnt in die Straßeneinläufe. Diese sind jedoch künftig mit einem Reinigungsfilter ausgestattet.

Von den Straßeneinläufen wird das Niederschlagswasser über perforierte Rohre zu nahegelegenen Bäumen geleitet. Nach der Sättigung der Pflanzgrube füllt sich der Wasserspeicher, der im Bereich der jeweiligen Baumstandorte vorgesehen ist. Erreicht dieses sogenannte Rigolensystem seinen maximalen Füllstand, so wird das kostbare Nass der Grundwasserneubildung zugeführt. Man spricht von „ortsnaher Versickerung“.

Aktuell wird die öffentliche Ausschreibung für die beiden Straßenprojekte vorbereitet. Nach diesem Verfahrensschritt kann ein Unternehmen mit der Bauausführung beauftragt werden. Es ist vorgesehen, mit den Arbeiten in der Mainstraße zu beginnen. Startklar für die konkrete Umsetzung ist das Projekt voraussichtlich Anfang August 2024.

Sobald das Unternehmen feststeht und der Bauzeitenplan vorliegt, erhalten die Anlieger detaillierte Informationen, was einzelne Maßnahmen und Termine anbelangt.

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