Und erneut hat eine Perle beim Rödermärker Kultursommer des Jahres 2025 wunderbar gefunkelt: Das Quartett Bohème sorgte mit einer Mischung aus klassischer Kammermusik, Jazz und Gypsy-Swing für ein bestens gelauntes Publikum. Fazit nach dem virtuosen Streifzug durch die Genres: Wieder eine tolle Entdeckung, wieder ein Hörvergnügen der Extraklasse, das im Rahmen der Veranstaltungsreihe serviert wurde.
Bekanntlich organisieren die Freunde des Dinjerhofs sowie mehrere Kulturvereine und -initiativen den Sommerreigen mit finanzieller Unterstützung der Stadt Rödermark. Was im Mai mit dem längst zur Tradition gewordenen Stummfilm-Erlebnis à la Wanderkino begonnen hatte, beschert bis Mitte September noch eine Reihe weiterer Ausgehempfehlungen der Kategorie „Kunstgenuss im stimmigen Ambiente, quasi direkt vor der Haustür“.
Dabei musste in Anbetracht des launigen Wetters der zurückliegenden Wochen auch einige Male improvisiert werden. Podium im Hof oder Bühne im Stall? Manche Veranstaltungen avancierten zu einem regelrechten Regenwetter-Poker, frei nach dem Motto „Kommt was? Oder nicht?“. Aber letztendlich gab es keine Ausfälle im Spielplan und zur Not wurde inmitten der schmucken Dinjerhof-Kulisse eben auch mal spontan die Option „erst draußen, dann drinnen“ gezogen.
Beim Auftritt des Quartetts Bohème war von vornherein die sichere Variante „in der Scheune“ gewählt worden. Eine gute Entscheidung, denn in der intim-romantischen Atmosphäre mit dezenter Farb-Illumination kam das musikalische Können des Ensembles trefflich zum Ausdruck. Was Ralf Hübner (Violine), Olga Hübner (Bratsche), Holger Düchting (Gitarre) und Alex Heilmann (Kontrabass) an Schwingung, Ausdruck und Gefühl in den Feldsteinbau zauberten: Das war ein Saitenerlebnis der besonderen Art, ganz gleich, ob nun gerade formidable Klassiker wie Vivaldis Jahreszeiten und Mozarts Rondo alla Turca, emotional-traumhaft schillernde Eigenkompositionen von Düchting oder feurige Swingstücke zu hören waren. Nie aufdringlich und affekthascherisch, immer auf Wohlklang im Verbund mit gut ausbalancierten und nuancierten Melodiebögen bedacht: So spielten sich die vier Bohèmes in die Herzen der Zuhörer.
Wer sich weitere Kultursommer-Momente dieser schönen Art gönnen möchte, hat in den kommenden Wochen noch reichlich Auswahl. Reimer von Essen (Klarinette, Saxophon), eine Barrelhouse-Jazzband-Legende, gastiert am 17. August als führender Kopf einer Quartett-Formation im Dinjerhof. Ein Konzert mit der Foolhouse Bluesband ist für den 31. August vorgemerkt, ein Auftritt der Swinging Fundus Band für den 7. September – und das rauschende Finale mit Fats Fancy Friends setzt am 14. September den Schlusspunkt.
Fehlt noch ein Hinweis auf das Sommerfest des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins, das am 24. August von 15 bis 20 Uhr in der Hofreite an der Pfarrgasse aufgezogen wird. Auf ein diesmal spanisch gefärbtes Programm unter dem Titel „Fiesta“ mit Bewirtung und Live-Musik dürfen sich die Besucher freuen.
Fazit: Der Kultursommer Rödermark treibt munter seine Blüten. Wilhelm Schöneberger im Namen der Dinjerhof-Freunde, Albert Böttner als 2. Vorsitzender des Jazzclubs und Thomas Mörsdorf, der Leiter des städtischen Fachbereichs für Kultur und Sport, sind sich mit ihrer Empfehlung einig: „Einfach mal auf den Programmkalender schauen, vorbeikommen und Spaß haben.“ Alle Informationen werden aufgelistet auf www.dinjerhof.de/veranstaltungen.