Sie veränderte die Welt: Marie Curie, visionäre Wissenschaftlerin und zweifache Nobelpreisträgerin, entdeckte die Radioaktivität und ebnete den Weg zur Moderne. Gerade in die deutschen Kinos gekommen ist „Marie Curie – Elemente des Lebens“, ein filmisches Portrait der starken Frau, gedreht von einer anderen starken Frau, nämlich Marjane Satrapi, die für „Persepolis“ vor einigen Jahren für den Oscar nominiert wurde. „Der Film bürstet das Heiligen-Image der schüchtern-bescheidenen Wissenschaftsikone Marie Curie kräftig gegen den Strich und porträtiert sie als durchsetzungsstarke Frau, die sich nie so verhält, wie es den gesellschaftlichen Normen entspräche“, befand Julia Haungs in ihrer Kritik auf SWR 2. Die Neuen Lichtspiele in Urberach zeigen „Marie Curie“ als Rödermarks Film des Monats September an den kommenden beiden Dienstagen (8./15.) ab 20 Uhr.
Paris, Ende des 19. Jahrhunderts: In der akademischen Männerwelt der Universität Sorbonne hat Marie Skłodowska (Rosamund Pike) als Frau und auf Grund ihrer kompromisslosen Persönlichkeit einen schweren Stand. Allein der Wissenschaftler Pierre Curie (Sam Riley) ist fasziniert von ihrer Leidenschaft und Intelligenz und erkennt ihr Potential. Er wird nicht nur Maries Forschungspartner sondern auch ihr Ehemann und die Liebe ihres Lebens. Für ihre bahnbrechenden Entdeckungen erhält Marie Curie als erste Frau 1903 gemeinsam mit Pierre den Nobelpreis für Physik. Sein plötzlicher Tod erschüttert sie zutiefst, aber Marie gibt nicht auf. Sie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und für ihre Forschung, deren ungeheure Auswirkungen sie nur erahnen kann und die das 20. Jahrhundert entscheidend prägen werden.
In ihrer ausgeprägten Handschrift inszeniert Regisseurin Marjane Satrapi „Marie Curie – Elemente des Lebens“ als historisches Drama, das mit dem Fokus auf die Nachwirkungen von Curies Entdeckungen aktueller gar nicht sein könnte. Eine faszinierende Reise durch die Lebens- und Wirkungsgeschichte von Marie Curie – die als eine von zwei Personen überhaupt je einen Nobelpreis in zwei unterschiedlichen Fachgebieten erhielt und dennoch in einer Männerdomäne zeitlebens um Anerkennung ringen musste.
Als außergewöhnliches Forscher- und Ehepaar beeindrucken Rosamund Pike („Gone Girl“) und Sam Riley („Control“). Das Drehbuch von Jack Thorne („Wonder“) basiert auf der Graphic Novel „Radioactive: Marie & Pierre Curie: A Tale of Love and Fallout“ von Lauren Redniss.