Lenz-Lektüre: Lesereisen-Reihe lebt wieder auf

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In der Stadtbücherei feiert ein bewährter Veranstaltungsklassiker unter neuer Regie seine Renaissance

Eine Kommune, die solche Aktivposten auf der Kulturschiene hat, kann sich glücklich schätzen! So lautet der Tenor in der Stadtbücherei an der Trinkbrunnenstraße, denn dort konnten die Weichen nach dem Tod von Lou Heinrich zu Beginn dieses Jahres nun tatsächlich auf „Fortsetzung“ gestellt werden. Die Reihe „literarische Lesereisen“, mit der die beliebte Künstlerin über ein Vierteljahrhundert hinweg Kultstatus erlangt hatte, erlebt unter neuer organisatorischer Regie eine Renaissance. Regina und Jochen Schick von „LeseZeichen“, dem Freundeskreis der Bücherei, haben den Staffelstab übernommen.

Der erste Streifzug durch das Leben und Werk eines Autors, den das Ehepaar angestoßen und federführend vorbereitet hat, ist Siegfried Lenz (1926-2014) gewidmet. Der populäre Schriftsteller, der zu den profiliertesten Vertretern seiner Zunft in den Nachkriegsjahrzehnten der Bundesrepublik avancierte, wird mit all seinen Facetten ausgeleuchtet.

Lenz‘ Kindheit in Ostpreußen und seine Liebe zur späteren Wahlheimat Hamburg, sein Faible für das Nachbarland Dänemark und seine riesige Bandbreite als Erzähler mit beeindruckendem Sprachgefühl und markanter Wandlungsfähigkeit: Diesen Aspekten widmen sich die neuen „Reiseführer“ mit fachkundigen Erläuterungen zur Biografie, interessanten Lesekostproben sowie Fotos, Landkarten und Zeitungsartikeln, die auf einer Pinnwand präsentiert werden.

Kürzlich, als Lenz‘ 10. Todestag sein Wirken in Erinnerung rief, wurde das wohl bekannteste Werk aus seiner Feder, die „Deutschstunde“, in den Fokus gerückt. „Der gute Zuspruch zeigt, dass sich viele Menschen eine Fortsetzung der schönen Tradition gewünscht haben. Wir sind sehr froh, dass Regina und Jochen Schick mit großem Einfühlungsvermögen und mit spürbarer Herzenswärme anknüpfen an den roten Faden, den Lou Heinrich über so lange Zeit ausgerollt hatte“, betont Stadtbücherei-Leiterin Jenny Roters nach dem Wiederanlaufen des Klassikers.

Insgesamt fünf Termine umfasst der aktuelle Zyklus. Die beiden Abschluss-Veranstaltungen mit Lenz-Lektüre zum Vormerken: Am 21. Oktober wird Bibliothekar Bernhard Nowak zeigen, dass der leidenschaftliche Romancier auch als Verfasser bitterböser Polit-Satiren („Ein Freund der Regierung“, „Der Sohn des Diktators“) sein Handwerk verstand. Beim Finale am 28. Oktober sind dann wieder Regina und Jochen Schick als Vorleser, Erklärer und Deuter gefragt: Dann nämlich, wenn über die Liebesnovelle „Schweigeminute“ gesprochen wird.

Im Vereinsraum des Bücherturms im Ober-Röder Ortskern ist das Publikum jeweils von 17.30 bis 18.30 Uhr willkommen.

Foto: Regina und Jochen Schick haben sich auf eine Lesereise durch das facettenreiche Werk von Siegfried Lenz begeben. Präsentiert werden große Bucherfolge, aber auch kleinere Perlen, die der Wahl-Hamburger mit seinem Sprachtalent zum Funkeln gebracht hat.

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