Kriminalität sinkt gegen den Trend

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Polizei legt Kriminalstatistik vor: Weniger Straftaten in Rödermark, mehr in ganz Hessen und auch im Kreis

Entgegen einem bundes- und hessenweiten Trend ist die Zahl der registrierten Straftaten in Rödermark im vergangenen Jahr gesunken. Dies geht aus der örtlich aufgeschlüsselten Kriminalstatistik hervor, die Erste Stadträtin Andrea Schülner am Donnerstag während einer Pressekonferenz zusammen mit Andreas Bamberg, dem auch für Rödermark zuständigen Leiter der Polizeidienststelle Dietzenbach, vorstellte.

„Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die sicherlich auch auf unsere Anstrengungen im Rahmen des KOMPASS-Sicherheitsprogramms und unsere Sauberkeitsinitiative zurückzuführen ist“, betonte Schülner. Eine Einschätzung, die Andreas Bamberg teilte. „Im Rahmen des KOMPASS-Programms ist Rödermark eine Leuchtturmkommune. Ich kenne keine Stadt, in der es so schnell und akribisch auf den Weg gebracht wurde und weiterhin umgesetzt wird“, sagte der erfahrene Polizist. Bamberg lobte zudem die gute Zusammenarbeit von Polizei und städtischer Ordnungspolizei.

In konkreten Zahlen: Das Hessische Innenministerium verzeichnete für 2023 einen landesweiten Anstieg der Straftaten um 7,8 Prozent; für den Kreis Offenbach registrierte das Polizeipräsidium Südosthessen sogar ein Plus von 9,4 Prozent. Demgegenüber sank die Zahl der erfassten Fälle in Rödermark um 102 auf 940 – ein Minus von 9,8 Prozent. Die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner – damit wird die Kriminalitätsbelastung vergleichbar – lag zwischen Bulau und Waldacker bei 3260. Klammert man die in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Pandemiejahre aus, dann ist dies der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Zum Vergleich: Kreisweit lag diese sogenannte Häufigkeitszahl bei 4.476, im Land Hessen bei 6.220.

Besonders stark gingen die Fallzahlen bei Delikten wie Raub und räuberische Erpressung (minus 83,3 Prozent), Körperverletzung (minus 21,8 Prozent), Autodiebstahl (minus 68,4 Prozent), Gewaltkriminalität (minus 41 Prozent) oder auch Rauschgiftdelikten (minus 48 Prozent) zurück. Gesunken ist auch die Straßenkriminalität (minus 8,7 Prozent). Hierunter fällt der Straßenraub, der 2022 viermal zu Buche schlug, 2023 gab es keinen einzigen Fall.

In manchen Fallgruppen musste allerdings ein Anstieg der Straftaten registriert werden: etwa bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (plus 32,4 Prozent). In Zahlen wurde hier ein Plus von 11 Fällen festgestellt. Bamberg erklärte dies mit besonderen Bemühungen bei Ermittlungen im Bereich der Kinderpornographie. Im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums sind der Polizei mehr Täter ins Netz gegangen. Dass es bei den Wohnungseinbrüchen einen Anstieg um 26,7 Prozent gab, wollte Bamberg bei einer absoluten Zahl von jetzt 19 Fällen nicht dramatisieren. Gestiegen sind die Fallzahlen auch beim Fahrraddiebstahl (plus 28,6 Prozent), bei den Sachbeschädigungen (plus 29,9 Prozent) oder bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (plus 11,4 Prozent).

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