Corona lässt der Stadt keine Wahl: Um das Ansteckungsrisiko und somit die Gefahr der Schließung der ganzen Kita zu minimieren, wird in den städtischen Kindertagesstätten nur noch in festen Gruppen gearbeitet. Das hat Auswirkungen auf die Öffnungszeiten, da die Betreuung in kleinen, festen Gruppen personalintensiver ist: Alle Kitas sind prinzipiell nur noch von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Je nach den personellen Möglichkeiten gibt es hiervon teilweise geringe Abweichungen. Die Entscheidung hat Erste Stadträtin Andrea Schülner den Eltern in einem ausführlichen Brief näher erläutert.
Schülner verweist auf eine Besprechung der Sozialdezernenten der Kreiskommunen mit dem Kreis Offenbach, der auch für die Kitas in Rödermark als Aufsichtsbehörde zuständig ist. Dabei sei die Arbeit in festen Gruppen gemeinsam beschlossen worden. Dies entspreche auch dem Wunsch vieler Eltern. Die Umsetzung in den einzelnen Städten sei unterschiedlich, was teilweise personelle, aber auch räumliche Gründe habe.
Was die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens anbelangt, liegt der Stadt ein Schreiben des Kreisgesundheitsamtes vor. Darin wird bestätigt, dass eine Schließung der anderen Gruppen vermieden werden kann und die Kinder der nicht betroffenen Gruppen weiter in die Kita gehen können , wenn in solchen geschlossenen Gruppen gearbeitet wird. Dadurch wird die Anzahl der Kontaktpersonen minimiert. Die Einrichtungen müssen sehr detailliert angeben, wer wie lange und in welchen Konstellationen mit einer positiv getesteten Person Kontakt hatte.
„Die Arbeit mit einer eingeschränkten Zahl von Kontaktpersonen ist sinnvoll und nachvollziehbar, da wir nur so verhindern können, dass die Kita bei einem positiven Corona-Fall komplett geschlossen wird“, betont Erste Stadträtin Schülner. „ Wir hoffen selbst, dass die eigeschränkten Öffnungszeiten nur wenige Wochen andauern, müssen dies aber von den Infektionszahlen im Kreis und in Rödermark abhängig machen.“
Die Betreuung der Kinder in geschlossenen Systemen und kleineren Gruppen erfordert mehr Erzieherinnen und Erzieher, um der Aufsichtspflicht jederzeit gerecht zu werden. Hier gibt es gesetzliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen. In dieser Situation macht sich der generelle Mangel an Erzieherinnen und Erziehern noch deutlicher bemerkbar. Hinzu kommt, dass die Kita-Kräfte bereits dann, wenn ein Mitglied Ihres Haushalts Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigt, die Kita nicht mehr betreten dürfen. Die Stadt tut, was sie kann, um die Betreuung auch in Corona-Zeiten so gut wie möglich zu organisieren – für die Eltern und ihre Kinder, aber auch für das Personal. Schon vor Wochen gingen Stellenausschreibungen an die Fachhochschulen und Universitäten, die pädagogische Studiengänge anbieten; pädagogisches Fachpersonal aus anderen Abteilungen hilft derzeit in den Kitas aus.