„Herzlich willkommen! Wir freuen uns, dass Sie nach Rödermark gekommen sind. Ja, mehr noch: Wir haben sehnlichst auf Sie gewartet.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Jörg Rotter kürzlich im Graf-Reinhard-Saal der Kulturhalle acht Erzieherinnen aus Spanien, die fortan in den Kindergärten vor Ort tätig sein werden. Mit dem Engagement der Frauen von der iberischen Halbinsel wird ein Gemeinschaftsprojekt fortgesetzt und intensiviert: Die Stadt kooperiert mit der Helmeca Personal GmbH, einem Dienstleister, der sich auf die Vermittlung von Kita-Personal aus Südwesteuropa in deutsche Einrichtungen spezialisiert hat.
Viele Kommunen in den Ballungsräumen rund um Frankfurt und München nutzen den Service von Helmeca. In Rödermark wurden im Februar dieses Jahres die ersten vier Fachkräfte aus Spanien (drei Frauen und ein Mann) vorgestellt und in den Kita-Alltag integriert.
„Das hat sehr gut funktioniert. Es kommen motivierte und qualifizierte Leute, die in ihrem Heimatland auf dem Arbeitsmarkt eher schlechte Chancen haben, während wir hier in Deutschland händeringend nach Personal suchen. Nach einer sechsmonatigen Intensiv-Sprachschulung, die die Aspiranten nach dem Auswahlverfahren absolvieren, ehe sie in die Bundesrepublik kommen, klappt es mit der Verständigung schon ganz ordentlich. Und jeder Tag in der Kita ist gleichbedeutend mit weiteren Lernerfolgen und mit Horizont-Erweiterungen für beide Seiten.“
Mit diesem Tenor wurde die Kooperation mit Helmeca bei der Zusammenkunft im Graf-Reinhard-Saal von den Projektbeteiligten gelobt. So erklärt sich die Entscheidung des kommunalen Fachbereichs Soziales, nach dem Auftakt mit dem Quartett nunmehr acht weitere Kräfte in einer „zweiten Welle“ nach Rödermark zu holen.
Der Bürgermeister zeigte Einfühlungsvermögen und lobte den Mut der Frauen, sich beruflich weit über die spanischen Landesgrenzen hinaus neu zu orientieren. Rotter betonte: „Sie werden alle versuchen, hier eine zweite Heimat zu finden. Ich denke, Rödermark bietet mit seiner attraktiven Infrastruktur gute Voraussetzungen, um sich wohlzufühlen. Und das Wichtigste: Sie leisten verantwortungsvolle Arbeit an einer ganz entscheidenden Stelle. Arbeit für die Kinder, für die Zukunft unserer Gesellschaft.“
Rund ein Dutzend kommunale Betreuungseinrichtungen gibt es in der Stadt zwischen Bulau und Breidert. Dort kümmerten sich zu Beginn des Jahres 2023 zirka 190 Beschäftigte um etwa 1.000 Kinder. 20 offene Stellen machten freilich deutlich, dass eine Lücke klafft. Jetzt, nach dem vertraglich besiegelten Einstieg der Fachkräfte aus Spanien, kann der problematischen Entwicklung zumindest entgegengewirkt werden.