Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) vergab das Prädikat „Besonders wertvoll“: „Kindeswohl“ nach dem Bestseller von Ian McEwan, der auch selbst das Drehbuch schrieb, sei ein „bewegendes und überragend gespieltes Justiz- und Ehedrama“, hieß es in der Begründung. Die Neuen Lichtspiele in Urberach zeigen „The Children Act“ – so der Originaltitel von Film und Roman – als Rödermarks Film des Monats wie immer an den ersten beiden Dienstagen (2./9.) ab 20 Uhr.
Fiona Maye ist eine erfahrene Familienrichterin in London. Ausgerechnet in einer Phase, in der ihre Ehe mit Jack in einer tiefen Krise steckt, wird ihr ein eiliger Fall übertragen, bei dem es um Leben und Tod geht: Der 17-jährige Adam hat Leukämie, doch als Zeugen Jehovas lehnen er und seine Eltern die lebensrettende Bluttransfusion ab. Fiona muss entscheiden, ob das Krankenhaus den Minderjährigen gegen seinen Willen und den seiner Eltern behandeln darf. Die Auseinandersetzung mit dem intelligenten Jungen führt Fiona zu einer Entscheidung, die auch ihr eigenes Leben verändern wird.
Kindeswohl thematisiert den „Children Act“ von 1989, welcher die britische Gesetzgebung revolutionierte. Darin heißt es: „In jeder Frage der Sorge für die Person eines Kindes […] hat das Wohl des Kindes dem Gericht als oberste Richtschnur zu dienen.“ Oscar-Preisträgerin Emma Thompson brilliert in der Hauptrolle als Richterin im Zwiespalt und Shooting-Star Fionn Whitehead verkörpert den todkranken Jugendlichen Adam. Der Oscar-nominierte Stanley Tucci ist in einer starken Rolle als Fionas Ehemann zu sehen. Produziert wurde Kindeswohl von Duncan Kenworthy („Tatsächlich… Liebe“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“).