Bei einer kurzfristig terminierten öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung haben die Abgeordneten am Dienstag dieser Woche die Wiedereinführung der Ermäßigung von Kindergarten- und Hortgebühren für Geschwisterkinder beschlossen. Sie votierten damit für eine Vorlage von Bürgermeister Jörg Rotter.
Die Ermäßigung war in der Juni-Sitzung angesichts der dramatischen Haushaltslage gestrichen worden. Dagegen hatten Eltern protestiert, unter anderem bei einer Demo am 3. Juli vor dem Rathaus in Ober-Roden. „Viele von Ihnen haben dort friedlich und mit Nachdruck ein starkes Zeichen für Familienfreundlichkeit und bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten gesetzt“, schreibt Rotter in einem Brief an die Eltern. „Dieses klare und respektvolle Signal aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft hat mich sehr bewegt.“ Deshalb habe er die Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung einberufen.
Die ermäßigten Gebühren für Geschwisterkinder werden nun wieder in die Kostenbeitragssatzungen für Kitas, Horte und Schulkindbetreuung aufgenommen. Das bedeutet: Werden zwei Kinder einer Familie oder Lebensgemeinschaft in städtischen Einrichtungen betreut, wird für das jüngere nur die Hälfte der eigentlichen Gebühr berechnet, ein drittes Kind ist kostenfrei. „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen: Die Anliegen von Familien haben in Rödermark Gewicht. Wir nehmen Ihre Rückmeldungen ernst. Sowohl im persönlichen Gespräch, in schriftlicher Form oder durch öffentliches Engagement“, betont der Bürgermeister.
Er sei sehr froh, so Rotter, „dass das Stadtparlament meinem Vorschlag zugestimmt hat und alles auf Null zurückgesetzt hat. Jetzt können wir in aller Ruhe den Dialog mit den Eltern intensivieren“. Dabei sollen auch Möglichkeiten der Staffelung und/oder Reduzierung der Ermäßigungen besprochen werden. Auch über die künftige Beitragsgestaltung wolle man mit den Elternvertretern reden. Im Gespräch ist die Einführung von nach dem Einkommen der Eltern gestaffelten Gebühren.






