Mit dem Thema „Hilfe“ haben sich die ältesten Kinder im Kinderhaus „Unter dem Regenbogen“ in den vergangenen Wochen ausführlich beschäftigt. Das im Haus konzipierte „Starke-Kinder-Projekt“ ermöglicht es den Jungen und Mädchen vor ihrem Schuleintritt, sich noch einmal intensiv mit den Themen auseinanderzusetzen, die während der gesamten Kinderhauszeit gelebt und erfahren werden: Ich bin kostbar und ein wichtiger Teil der Gemeinschaft; ich darf meine Meinung äußern und nehme die der anderen wahr; ich habe meine Grenzen und darf Nein sagen; ich hole mir und anderen Hilfe; ich schütze mich vor Gefahren; ich lebe gesund.
Im geschützten Rahmen der Kita ist Hilfe holen eine fast tägliche Übung. In der Schule wird dies zu einer neuen Herausforderung werden, denn mehr und ältere Kinder in einer zunächst fremden Umgebung verlangen von den Erstklässlern eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein. Ein leiser Hilferuf wird leicht überhört. Da braucht es ein lautes „Hilfe!“ und den Mut, Freunde mit ins Boot zu holen, um Unterstützung anzufordern.
„In unseren Starke-Kinder-Einheiten motivieren sich die Teilnehmer gegenseitig, und wir Erzieherinnen wecken das Bewusstsein dafür, was jedes einzelne Kind schon kann. Darauf bauen wir auf und geben den Kindern möglichst viel Sicherheit für ihre Schulzeit mit auf den Weg“, erläutern die langjährigen Erzieherinnen im Kinderhaus.
„In der Kita die Erzieherin, in der Schule die Lehrerin, die hilft… Aber wie ist das, wenn ihr unterwegs seid auf dem Weg zur Schule? Wer kann euch dort die Hand reichen?“ In einer zweiten Lektion haben die Kinder Bekanntschaft gemacht mit Leon, der Hilfeinsel.
„Dort, wo dieser Aufkleber angebracht ist, könnt ihr garantiert um Hilfe bitten. Schaut, an unserem Kita-Eingang findet ihr Leon auch! Somit wissen alle, dass sie hier Hilfe bekommen. Lasst uns mal schauen, wo wir überall in der Stadt den Leon finden!“ Nach diesen Erklärungen machten sich die künftigen Schulkinder auf den Weg, um in Ober-Roden nach derartigen Hilfeinseln Ausschau zu halten. Den Aufkleber fanden sie zwischen Kita und Rathaus nur am Rathaus selbst und am Eingang zur Bäckerei Lautenschläger.
„Zum Glück entdeckten wir aber sehr viele ‚Helfende Hände‘, Leons Vorgänger-Logo, das den Kindern bekannt ist“, berichten die Erzieherinnen. „Die Kinder öffneten Geschäftstüren, um nachzufragen, ob denn die Angestellten schon Leon kennen würden. Keinem war er bekannt. Die Kinder fragten nach, ob sie denn hier Hilfe bekämen und ob man bereit wäre, den Aufkleber an der Tür anzubringen.“ So machten sie kräftig Werbung für die Leon-Hilfeinsel und erklärten, dass Aufkleber für die Türen im Rathaus abgeholt werden können.
„Wir waren beeindruckt, wie engagiert und mutig der Nachwuchs auf die Geschäftstreibenden zugegangen ist und wie deren Interesse geweckt wurde. Für das nächste Jahr wünschen wir uns Aufkleber, die die Kinder mitnehmen und bei Bedarf in den Geschäften anbringen können“, so das Resümee der Erzieherinnen.
Foto: Am Eingang zum Rathaus Ober-Roden signalisiert ein Aushang: „Willkommen, das ist eine Leon-Hilfeinsel!“