Im Ortskern: Raum zur Kirche öffnet sich

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In Ober-Roden haben die Arbeiten zur Aufwertung des Geländes auf der West- und Nordseite begonnen

Ein weiterer Mosaikstein, der ins Puzzle mit der Aufschrift „Aufwertung des Ober-Röder Ortskerns“ eingefügt wird, befindet sich seit wenigen Tagen offiziell in der Mache. Das bedeutet: Im Hof- und Gartenbereich neben der katholischen Pfarrkirche St. Nazarius haben Baumaschinen Einzug gehalten. Arbeiter rücken dem bislang hinter einer Mauer unscheinbar versteckten Areal zu Leibe, um dort eine attraktive Aufenthaltsfläche mit viel Grün und Sitzbänken zu schaffen. Kurzum: Mehr Verweilqualität in zentraler Lage – diese Vorgabe soll bis Oktober dieses Jahres vom Plan zur Realität reifen.

„Wir haben hier in exponierter Lage die große Chance, mehr aus diesem Kleinod zu machen und seine kulturhistorische Bedeutung angemessen zu würdigen.“ Bürgermeister Jörg Rotter wiederholte seine altbekannte Einschätzung und Erwartungshaltung, als er gemeinsam mit Pfarrer Klaus Gaebler und anderen Projektbeteiligten vor der Kulisse „Bagger und Schaufel“ in Aktion trat. Symbolische Erdbewegungen machten deutlich: „Baustart – hier wird sich in den kommenden Wochen vieles verändern.“

Was genau? Die eingangs erwähnte Mauer auf der Westseite der Kirche, gelegen am Fußweg zwischen der Heitkämperstraße und der Pfarrgasse, ist bereits abgerissen worden. Das geöffnete Areal soll künftig öffentlich zugänglich sein und mehrere Möglichkeiten der Nutzung kombinieren. Kultur- und Festveranstaltungen, Zusammenkünfte der Pfarrei St. Nazarius, aber auch Bereiche für Ruhe und Begegnung: Für all diese Dinge liefert der Kirchhof und -garten nach der Umgestaltung ein ansprechendes Podium.

Auch eine in städtischem Besitz befindliche Fläche vor dem Haupteingang des Gotteshauses kommt in den Genuss einer Frischzellenkur. Baumpflanzungen und Beete wird es dort geben – und eine insgesamt gefälligere Optik im Bereich der Heitkämperstraße zwischen der dortigen Bäckerei und der Kirche.

An der Erarbeitung der Marschroute, die nunmehr abgearbeitet wird, waren Vertreter der Pfarrgemeinde, der „Lokalen Partnerschaft Ortskern Ober-Roden“, der Denkmalpflege des Bistums Mainz und der Stadt Rödermark beteiligt. Finanziert wird das Ganze im Rahmen des Städtebau-Förderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Rund zwei Drittel der anfallenden Investitionskosten können über den Zuschusstopf des Bundes und des Landes Hessen abgerechnet werden. Die restlichen 33,3 Prozent werden aus der Stadtkasse beigesteuert.

Nach der Konzepterstellung durch das in Darmstadt ansässige Architekturbüro Rittmannsperger stehen nunmehr zwei weitere Akteure in der Phase der konkreten Umsetzung im Fokus. Kamphausen, ein Büro für Landschaftsarchitektur in Wiesbaden, sowie der Garten- und Landschaftsbau-Fachbetrieb Reuter aus dem mittelhessischen Langgöns sorgen für neue Perspektiven, sich dem imposanten neugotischen Sakralbau anzunähern.

Viel Raum zur Kirche hin öffnet sich. So bietet sich die Chance, die rund 1.250-jährige Kirchhügel-Geschichte intensiver in den Blick zu nehmen. Der Tenor von Bürgermeister Rotter bei der kleinen Auftaktzeremonie: „Nach langer und gewissenhafter Vorbereitung kann jetzt eine Maßnahme reifen, die viele Menschen in Rödermark als städtebauliche Bereicherung empfinden werden.“

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Gut gelaunt und erwartungsfroh: So präsentierten sich – von links nach rechts – Bürgermeister Jörg Rotter, Pfarrer Klaus Gaebler und Marcel Kopp, der Vorsitzende des Verwaltungsrats von St. Nazarius, als anlässlich des Umbaustarts zur Schaufel gegriffen wurde.
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