Sommerloch, Flaute, Hängematte… Von wegen! Nicht in der Stadtbücherei an der Trinkbrunnenstraße, denn die hat ihrem treuen Lesepublikum auch während der unterrichtsfreien Zeit den gewohnt guten Service geboten.
„Die Resonanz stimmt, wir sehen es an den Ausleihzahlen und anderen statistischen Werten. Knapp 1.600 ‚aktive Leser‘ suchen und finden bei uns regelmäßig Lesestoff. Vom Beginn des Jahres 2025 bis Anfang August haben sich rund 330 Menschen neu angemeldet. Und 2024, wenn wir mal kurz zurückblicken, gab es mit insgesamt 243 kleineren und größeren Veranstaltungen so viel Termin- und Themenvielfalt wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte des Hauses. Das alles sind positive Aspekte, die unser Team immer wieder motivieren, anspornen und bestätigen“, betont Jenny Roters, die seit knapp zwei Jahren die Stadtbücherei leitet.
An ihrer Seite: Bibliothekar Bernhard Nowak, ein erfahrener Literaturfachmann, der quasi zum Inventar des Bücherturms zählt. Angela Knuth und Angela Semere behalten an der Ausleihtheke und in den Regalreihen den Überblick. Gleiches gilt für Karoline Laumann. Sie ist auch bei der Erstellung von Plakaten eine große Hilfe. Regina Gros gestaltet Bastelaktionen für den Nachwuchs mit viel Fachwissen und Liebe zum Detail. Außerdem sorgt „Lesezeichen“, der rührige Freundeskreis mit der Vorsitzenden Dr. Regina Schick, ihrem Ehemann, Dr. Jochen Schick, und vielen anderen Aktivposten, für tatkräftige Unterstützung.
„Ach ja, und natürlich gibt es auch noch Solvejg Schröder und eine Reihe weiterer, ebenfalls ehrenamtlich engagierter Kräfte und Patinnen, die beispielsweise bei Vorleseaktionen für Kinder in verschiedenen Sprachen zeigen, wie schön das Eintauchen in Texte und Geschichten sein kann. Das hilft uns sehr beim Heranführen an die Bücherwelt. Denn schließlich“, so Roters Tenor, „ist qualifizierte Leseförderung für den Nachwuchs ein ganz wichtiges Element unserer tagtäglichen Arbeit.“
Kein Wunder also, dass bei all den helfenden Händen und in Anbetracht von ganz viel Herzblut, das beim Thema „Bestandspflege und Programmgestaltung“ unverkennbar ist, niemals Langeweile und Stillstand aufkommen. Auch jetzt nicht, da in Kürze das letzte Jahresdrittel beginnt. Noch bis zum 30. September animiert die Aktion „Lesesommer“ die Zielgruppe der 7- bis 13-Jährigen dazu, sich aus einem Angebot von 90 Kinder- und Jugendbüchern etwas herauszupicken, zu schmökern, zu bewerten – und attraktive Preise zu gewinnen.
Schrittweise erweitert wird derzeit die Sammlung englischsprachiger Literatur im Souterrain des Turms. 35 neue Titel halten Einzug. Krimis und Fantasy, so die Beobachtung von Roters und Nowak, stehen bei den Lektürefreunden ganz hoch im Kurs und wurden deshalb bevorzugt geordert.
Apropos: Bestellen, einrichten und bewerben – just dieser Dreiklang gilt auch für den Aufbau einer MINT-Bibliothek, die dem Rödermärker Lesehorizont ab Frühjahr 2026 noch mehr Bandbreite bescheren wird. Bücher, Tablets, interessante Versuchsanordnungen mit Stromkreisen und Brückenbau-Modellen: Auf eben dies und noch einiges mehr rund um die Stichworte Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik dürfen sich Wissbegierige aller Altersgruppen freuen. Den Etat für Medien-Neuanschaffungen sowie Förderprogramme sinnvoll einsetzen und ausreizen, Bewährtes stärken und Innovatives mit Bedacht hinzufügen: Darum geht es, wenn ambitionierte Projekte wie die MINT-Bibliothek aufs Gleis gesetzt werden.
Zurück zum Stichwort „Freude“: Große Vorfreude auf das, was der kommende Herbst an neuen Denkanstößen und Lesevergnügen bieten wird, ist schon deutlich zu spüren, wenn Roters eine regelrechte Perlenkette von Terminen auffädelt. Eine „Schlagzeug-Lesung“ mit rhythmischer Untermalung wird für den 1. Oktober angekündigt (Wiebke Wimmer liest aus dem Musikroman „Kill your beast“), ein großer Spielenachmittag lockt am 8. November in die Bücherei, ehe ein Krimi-Abend am 3. Dezember zur Vorweihnachtszeit überleitet.
Ferner stehen eine Schreibwerkstatt für 10- bis 13-Jährige im Zeitraum vom 6. bis 10. Oktober, diverse Beiträge zum Programm der diesjährigen Interkulturellen Wochen sowie Lesungen mit etablierten Größen der lokalen Schreibszene (chrismegan, Arno Mieth und Jenny Roters) auf dem Veranstaltungskalender. Kurzum: Ein Füllhorn wird ausgeschüttet und es wirbeln die Termine, so wie irgendwann die Blätter, wenn 2025 auf die Zielgerade einbiegt. Roters und Nowak empfehlen: „Wer sich im Detail informieren möchte, klickt im Internet auf stadtbuecherei.info. Oder noch besser: Vorbeikommen bei uns, ein bisschen Zeit mitbringen – und der Lesespaß kann beginnen.“