Zu einem großen Geburtstagsfest lädt die Quartiersgruppe Urberach am Sonntag, 28. August, von 14.30 bis 17.30 Uhr ins Zentrum des Stadtteils ein. In und vor der Kelterscheune soll das zehnjährige Bestehen der rührigen Ehrenamtler-Gemeinschaft gewürdigt werden. Wer als Gast dabei ist, kann sich mit Kuchen, Kaffee und gekühlten Getränken bewirten lassen. Darüber hinaus gibt es Informationen in Hülle und Fülle. Fotos können betrachtet und Erinnerungen ausgetauscht werden, frei nach dem Motto „Weißt du noch, wie der Stein 2012 ins Rollen kam?“.
Damals, als in einer „Zukunftswerkstatt“ über Wünsche und Bedürfnisse gesprochen wurde, fing alles an. Die Rödermärker Stadtverwaltung gab Starthilfe und blieb als Vermittler im Boot. Doch „machen und tun“: Das sollten die Bürger fortan ganz direkt, in eigener Regie. Jetzt wird Rückschau gehalten. Eine Zwischenbilanz in eigener Sache ist angesagt. Kurzum: Die Frage, was Urberach fehlen würde, wenn es die Gruppe der freiwillig engagierten Frauen und Männer nicht gäbe, wird bei den Feierlichkeiten im Fokus stehen.
Der mit Treppe, Bank und Begrünung als hübscher Ort zum Verweilen hergerichtete Rodau-Quellbereich im Westen des Rödermärker Stadtgebiets, das ebenfalls schmuck herausgeputzte Plätzchen „An den Linden“ (Darmstädter Straße), der gedankliche Anstoß zur Aufwertung der Pietà an der Einmündung zur Kreuzgasse, der öffentlich zugängliche Bücherschrank und der Defibrillator für Notfall-Situationen im Vorraum der Sparkasse… Das alles sind Maßnahmen, die vom Kreis der Ideengeber und Kümmerer auf den Weg gebracht wurden.
Die Auflistung ließe sich noch über viele Zeilen hinweg fortschreiben. Mitwirkung bei der Gestaltung des Bodajker Platzes, Vermittlung von Grünpaten, Erstellung eines Sitzbänke-Katasters, Hilfestellung beim Hantieren mit Computern und Smartphones, ein Italienisch-Kurs, ein Spiele-Zirkel, außerdem jede Menge Zusammenkünfte unter geselligen und kulturhistorisch-informativen Vorzeichen…
Das Spektrum der Aktivitäten, das während des Fest-Nachmittages am Häfnerplatz wie ein Kaleidoskop zum Betrachten und Plaudern anregen wird, ist breitgefächert – und wahrlich beeindruckend. So urteilen Brigitte Beldermann, die sich seit den Anfangstagen unter dem Dach der Quartiersgruppe tummelt, und deren Mitstreiterinnen und Mitstreiter unisono.
„Zur Recht schwingt eine gute Portion Stolz mit, wenn auf all diese Dinge zurückgeblickt wird. Wir verstehen uns als ein Verbund von Gleichgesinnten, die couragiert anpacken und Positives für Urberach bewirken wollen. Es ist toll, dass es Leute gibt, denen der Ort so am Herzen liegt. So sehr, dass sie sagen: ‚Hier bin ich zu Hause, hier wird mir vieles geboten und ermöglicht. Und deshalb will ich auch etwas zurückgeben, ebendarum engagiere ich mich.‘ Von dieser Haltung lassen wir uns leiten“, unterstreicht Beldermann.
Zwischen Jochert, Seewald, Eichenbühl und Bienengarten sollen die Infrastruktur und das soziale Miteinander auch in Zukunft vom Engagement der Gruppe profitieren. Im Zuge der Einschnitte und Beschränkungen, die das öffentliche Leben nach dem Aufflammen der Corona-Pandemie verkraften musste, hat freilich auch das Räderwerk in Urberach merklich gelitten. Kontakte kamen ins Stottern und begannen zu bröckeln, das Netzwerk der Aktiven wurde kleiner.
Just deshalb soll das Fest am 28. August wie eine Initialzündung wirken. Wieder stärker in die öffentliche Wahrnehmung drängen, Menschen fürs Mitmachen begeistern, neue Kraft schöpfen und Pläne schmieden: Mit diesen Vorsätzen ist der 10. Geburtstag verknüpft. Ein zweites Jahrzehnt soll folgen – und die Maxime „von Bürgern, für Bürger“ bleibt Anspruch und Leitfaden.
Infos im Internet: quartier-urberach.de.
Das Foto zeigt den von der Quartiersgruppe gestalteten Platz im Quellbereich der Rodau. Treppe, Bank, Einfassung, Begrünung: Mit fachlicher Unterstützung des Naturschutzbundes wurde das Projekt umgesetzt.