Wie viele Familien gibt es eigentlich in Deutschland? Eltern-Kind-Gemeinschaften, zwei Generationen Seit‘ an Seit‘, das ist gemeint. Also: Wie hoch ist die Zahl bei einer Gesamtbevölkerung von rund 84 Millionen Menschen? Und was ist mit den Alleinerziehenden? Welche Größenordnung bringen sie auf die Waagschale? Solch interessante Fragen, die zum Nachdenken und (Ver-)Schätzen animierten, wurden kürzlich im SchillerHaus und im Rathaus Urberach gestellt.
Katharina Peifer, Mitarbeiterin des städtischen Fachdienstes Soziale Stadt, stand als kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung für all jene, die über das Thema und die dazugehörigen Beratungsangebote in Rödermark mehr erfahren oder einfach nur ein bisschen plaudern wollten. Den Aufhänger für die Präsentation lieferte der „Internationale Tag der Familie“ am 15. Mai.
„In meinem Kollegenkreis haben wir vereinbart, dass jeder mal so etwas vorbereitet, thematisch bezogen auf einen der vielen, ganz unterschiedlichen Gedenk- und Aktionstage, die sich quer durchs Jahr ziehen. Bei mir war das Stichwort ‚Familie‘ naheliegend, da ich tagtäglich im Berufsleben mit eben dieser Gruppe zu tun habe“, erläuterte Peifer, als sie mit ihren Schätzfragen im SchillerHaus in der Seewald-Siedlung zu Gast war. Bonbons mit Herzchen-Dekor als Dankeschön fürs Interessezeigen und Mitraten gab es obendrein.
„Eine prima Idee. Ein weiterer Impuls, der den Dialog auf einem wichtigen Feld der Sozialarbeit fördert“: So klang das Lob von Quartiersmanager Stephan Reich und Isabel Martiner, die als Frauen- und Integrationsbeauftragte der Stadt ebenfalls intensiv mit der Materie vertraut ist.
Viele Mütter, Väter und deren Kinder profitieren von der Beratungsarbeit, die unter dem Dach der kommunalen Verwaltung organisiert wird. Vor dem Schreibtisch von Katharina Peifer tummelt sich während ihrer Sprechzeiten ein breit gefächertes, buntes Spektrum, was soziale Herkunft und ethnische Wurzeln anbelangt. Auch Familien mit oftmals dramatischen Fluchterfahrungen zählen zum Kreis derjenigen, die Unterstützung benötigen: Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Krisenregionen der Welt, die viele Fragen stellen. Für was ist die Behörde XY zuständig? Welche finanziellen und sozialrechtlichen Aspekte sind zu beachten? Wie lässt sich der Alltag mit Kindern bestmöglich meistern?
„Mit unseren Erläuterungen, Ratschlägen und Vermittlungsdiensten sind wir Wegweiser, auf die sich die Leute verlassen können. Solch ein Service ist von Bedeutung, weil oft schwierige Lebensumstände den familiären Hintergrund bilden. Eine Alleinerziehende mit acht Kindern: Auch dieses Szenario ist mir schon begegnet, aber in den allermeisten Fällen lassen sich gute Hilfen und Lösungen finden“, wusste Peifer zu berichten, ehe das Info-Tableau im SchillerHaus für Aufmerksamkeit und lebhafte Gespräche sorgte.
Wie war das doch gleich mit den Schätzfragen? Des Rätsels Lösung: Rund zwölf Millionen Familien leben in Deutschland – und zirka drei Millionen Alleinerziehende gibt es zwischen Flensburg, Garmisch, Aachen und Görlitz.