„Freies Stück vom Kuchen“ wird immer kleiner

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Erste Stadträtin zeigt sich mit Blick auf die kommunale Finanzlage sehr besorgt – Spielraum für elementare Dinge schrumpft

„Wenn wir alles zusammenrechnen, was die Stadt Rödermark im Laufe eines Jahres einnimmt, und davon die Pflicht-Ausgabeposten abziehen, bleiben unterm Strich nicht einmal 25 Prozent des Gesamtbudgets, mit denen wir letztendlich frei planen können. Das bedeutet: Nur ein knappes Viertel des Kuchens steht uns tatsächlich zur Verfügung, um für die Bürger so elementare Dinge wie beispielsweise die Straßen-Instandhaltung, die Jugend- und Seniorenarbeit sowie Sport-, Kultur- und Freizeitangebote finanzieren zu können. Die Luft bei alledem wird immer dünner. Das ist eine eklatante Schieflage. Es gibt dringenden Korrekturbedarf auf der Bundes- und Landesebene.“

Mit diesen unmissverständlichen Worten unterstreicht die Erste Stadträtin Andrea Schülner, dass die Finanzsituation dramatisch angespannt ist – in Rödermark und in den allermeisten anderen deutschen Kommunen. In ihrer Funktion als Kämmerin hat sie aktuelle Zahlen aus dem Haushaltsjahr 2025 zusammengestellt, um die Ausgangslage deutlich zu machen.

Die wichtigsten Kennziffern: Die Stadt Rödermark kalkuliert für das laufende Jahr mit Einnahmen von rund 74,3 Millionen Euro. Dem stehen „unabdingbare Ausgaben“ (Kreis- und Schulumlage) in Höhe von 34,7 Millionen Euro gegenüber. Weitere knapp 15,5 Millionen Euro sind für die von Bund und Land gesetzlich geforderten Aufgaben im Bereich der Kita- und Schulkindbetreuung aufzubringen.

Am Ende der langen Auflistung, nachdem alle Geldabflüsse mit dem Etikett „Muss“ berücksichtigt sind, bleiben 21,1 Millionen Euro übrig. Das sind 24,2 Prozent des gesamten Haushaltsvolumens. Ein relativ bescheidener Rest also, mit dem freilich all das zu organisieren und zu bezahlen ist, was das Dasein vor Ort lebenswert macht: städtische Infrastruktur, das Fundament für gesellschaftliches Miteinander.

Vor dem Hintergrund der zunehmend enger werdenden Spielräume bekräftigt Andrea Schülner just jene Kernaussage, die Bürgermeister Jörg Rotter und seine Amtskollegen im Kreis Offenbach kürzlich plakativ mit einer Video-Botschaft untermauert hatten: „Wer bestellt, muss auch bezahlen!“

Es könne nicht angehen, so die Erste Stadträtin, dass der Bund und das Land Hessen den Kommunen mehr und mehr Aufgaben aufdrückten, ohne sich ausreichend an der Finanzierung zu beteiligen. Die Handlungsfähigkeit in den lokalen Verästelungen werde dadurch drastisch beschnitten. Das „freie Stück vom Kuchen“, um im Sprachbild zu bleiben, schrumpfe immer weiter zusammen. Die Folgen seien brandgefährlich: ausblutende Kommunen, wachsender Unmut in der Bevölkerung, Gefährdung der demokratischen Strukturen.

Deshalb, beim Blick auf die Zahlen und die aus dem Ruder gelaufene Gewichtung, unterstütze sie den Bürgermeister-Appell mit Nachdruck, betont Andrea Schülner. Ihr Fazit: „Die Städte und Gemeinden brauchen endlich eine auskömmliche Finanz-Ausstattung, um die auf kommunaler Ebene anfallenden Aufgaben adäquat stemmen zu können.“

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