Feiern in der Orwischer Woigass: Einfach wunderbar

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Das erste Weinfest der Region sorgte für Zustände wie an der Kerb

Das erste Weinfest der Region in der, so Bürgermeister Jörg Rotter, „schönsten Gasse Rödermarks“ – diese Attribute konnte die 22. Auflage der Orwischer Woigass diesmal wieder für sich in Anspruch nehmen. Und es war am vergangenen Wochenende sicherlich eines der am besten besuchten Feste im Kreis. „Wie an Kerb“ - so manch einer fühlte sich am Samstagabend an die drangvolle Enge während der höchsten Orwischer Feiertage erinnert. Ganz Urberach, viel Rödermark und etliche Besucher von außerhalb schlenderten durch die Woigass. Man liebt eben das örtliche Weinfest, das aus dem städtischen Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken ist.

Die Rückkehr auf den angestammten Mai-Termin – wegen der Sanierungs- und Umgestaltungsarbeiten in der Bachgasse konnte im vergangenen Jahr erst im Juli gefeiert werden -, dazu ein Wetterchen, das sich allen Unkenrufen zum Trotz in Feierlaune präsentierte: Unter diesen Voraussetzungen konnte im Orwischer Ortskern eigentlich nichts schiefgehen. Feste im Freien feiern – danach lechzen die Menschen im Frühling und Sommer Nummer eins nach Corona.

Auf erfolgreiche Gespräche zwischen Petrus und Bacchus hatte Cheforganisator Gerhard Schickel gehofft – der Vorsitzende des federführenden Skiclubs wurde nicht enttäuscht und konnte zur Begrüßung stolz auf den Premierenstatus der Woigass im Reigen der Weinfeste verweisen. Bürgermeister Rotter hatte sich noch einmal bei der Groß-Umstädter Weinkönigin Sarah I. vergewissert: Ja, die Orwischer sind die Ersten. „Ganz abgesehen davon bringt ein solches Fest Leben in die Stadt. Deshalb bin ich dem Skiclub und seinen Mitgliedern für ihr Engagement dankbar“, betonte Rotter. Sein Dank und der von Gerhard Schickel galt auch Peter Müller und Dieter Hüllmandel, die die Woigass vor vielen Jahren aus der Taufe gehoben hatten und für das offizielle Eröffnungsfoto natürlich nach vorn geholt wurden.

Sarah I., assistiert von ihrer Prinzessin Bente I., gab der Veranstaltung ihren hoheitlichen Segen, befand das Ambiente in der sanierten Bachgasse mit den jetzt Blätter tragenden Bäumen und auch das Angebot für gut und hatte natürlich auch einen Weinspruch mitgebracht: „Drei Dinge sind’s, die ergeben den Wein: die Erde, die Rebe, der Sonnenschein. Doch wenn die Arbeit der Winzer nicht wär’, dann bliebe das schönste Gläslein leer.“ Begleitet wurde die kleine Eröffnungsfeier vom Musikverein 06 Urberach, der selbst wieder mit einem Stand vertreten war.

Einige Vereine sind seit dem ersten Weinfest dabei. So hatten wieder die Kleingärtner und der KSV ihre Buden aufgebaut, die Pfadfinder boten wieder leckeren Flammkuchen zu Elsässer Weinen an, Rheinhessen stand bei der Katholischen Frauengemeinschaft und beim Musikverein 06 auf der Weinkarte. Der Skiclub schenkte Weine aus Groß-Umstadt und von der Bergstraße aus, darunter einen Jubiläumswein – im September feiert der Club seinen 50. Geburtstag. Zudem hatte man wieder einen Augen- und Gaumenschmaus parat: Twister, die hauchdünne Kartoffelspezialität à la Chips, die mit einer umgebauten Bohrmaschine frisch von der Kartoffel geschält wurde. Mit dabei waren außerdem die Gymnastikabteilung der SG Nieder-Roden, die „Friends“ des Weingutes Merl, das jeden Donnerstag auf dem Rodaumarkt in Ober-Roden für weinselige Stimmung sorgt, und das Restaurant „Toscana“.

Für die kleinen Festbesucher hatte der Deutsche Kinderschutzbund am Sonntag im Hof des Töpfermuseums ein Kinderprogramm organisiert. Und es gab dort Kaffee, Kuchen und Waffeln. Mit im Boot war auch wieder der Heimat- und Geschichtsverein (HGV), der an beiden Tagen zu einer Sonderausstellung einlud: Im Töpfermuseum wurde die 200-jährige Geschichte der St.-Gallus-Kirche beleuchtet. Zudem konnte man dort auf einem Touchscreen im „digitalen Gedächtnis“ der Stadt blättern – es enthält eine Vielzahl an digitalisierten Bildern und Dokumenten. Außerdem bot die Vereinsvorsitzende Patricia Lips am Sonntag wieder einen historischen Rundgang an: diesmal natürlich „rund um die Kersch“.

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