Eingezäunt: Fläche für wichtigen Öko-Kreislauf

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In Waldacker soll „Am Lerchenberg“ ein Blühstreifen für nachtaktive Tiere etabliert werden – Infoschild dauerhaft, Zaun nur temporär

„Nanu, mancherorts sollen Grundstücke aus Umweltschutzgründen nicht mehr eingezäunt werden… Und hier wird jetzt scheinbar eine Grünfläche eingeebnet und mit einem Zaun umstellt? Wie passt das denn zusammen?“ So denken und reden vielleicht manche Menschen im Stadtteil Waldacker, wenn sie auf einem Flurstück, das an den Spielplatz „Am Lerchenberg“ angrenzt, die dortigen Erd-, Pflanz- und Markierungsarbeiten beobachten.

Des Rätsels Lösung? Umgesetzt wird dort eine Vorzeige-Aktion unter ökologischen Aspekten. Dafür federführend zuständig ist der städtische Fachdienst Umwelt – und der kooperiert bei alledem mit dem Fledermaus-Projekt, das die örtliche Kita und der Naturschutzbund (NABU) auf den Weg gebracht hatten. Auf dem besagten, rund 530 Quadratmeter großen Areal, das der Stadt gehört, sind bereits zu Beginn dieses Jahres diverse Essigbäume gerodet worden.

Dies geschah, weil das Gewächs zu den sogenannten „invasiven Arten“ zählt: Pflanzen, die eigentlich in anderen Regionen der Erde ihr Zuhause haben, sich aber stellenweise auch in Deutschland breitmachen und heimische Arten verdrängen, was wiederum Nahrungsmangel für die Tierwelt zur Folge hat.

Deshalb wurde jetzt Teil 2 der Umgestaltung in Waldacker in Angriff genommen. Der Arbeitsauftrag: Aushub und Umschichtung der Erde, Aussaat einer speziellen Blühmischung und Umzäunung.

Nachtblühende Pflanzen werden eingesät. Der so entstehende Blühstreifen, eine Nachtweide, soll Insekten anlocken, die nach Einbruch der Dunkelheit munter werden. Dabei spielt der farblich gut getarnte Nachtfalter eine zentrale Rolle. Er soll künftig einen attraktiven Tummelplatz vorfinden und anschließend selbst als Nahrung verspeist werden – von den eingangs erwähnten Fledermäusen.

Es geht also darum, ein ökologisches Kreislaufsystem zu stärken. Sabrina Wissenbach vom Fachdienst Umwelt erläutert: „Ein Info-Schild wird den Passanten im kommenden Jahr entsprechende Hinweise und Erläuterungen geben. Der Zaun soll Fußgänger und Hunde davon abhalten, die frisch angesäte Fläche zu betreten. Er wird maximal zwei Jahre lang dort stehen und wieder vollständig entfernt, sobald sich das Refugium für die nachtaktiven Tiere gut entwickelt hat.“

Foto: Blick auf den Flurstreifen am Spielplatz „Am Lerchenberg“. Just dort, wo derzeit viel Erde bewegt und mit Pflanzensamen hantiert wird, soll eine ökologisch wertvolle Nachtweide entstehen.

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