Eine Reverenz an das Ehrenamt

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Bürgermeister Roland Kern zeichnet 32 engagierte Frauen und Männer aus – Goldene Plaketten für Alt-Bürgermeister Alfons Maurer und für Werner Popp

Die Bedeutung des Ehrenamtes wird in Rödermark hoch geschätzt. Deutlich wurde dies am vergangenen Sonntag (16.) im Foyer der Kulturhalle bei der Matinee des Ehrenamtes. Rund 150 Gäste kamen zur 13. Auflage dieser Veranstaltung, in deren Rahmen die Stadt diejenigen auszeichnet, die sich in Vereinen, Kirchen, Verbänden oder auch in privaten Initiativen für ihre Mitmenschen einsetzen. Diesmal galt es das Engagement von 32 Männern und Frauen zu würdigen. Hinzu kommen zehn, die an diesem Tag verhindert waren, deren Ehrung aber nachgeholt wird. Insgesamt waren es so viele wie noch nie.

Neben Bürgermeister Roland Kern und Erstem Stadtrat Jörg Rotter gaben Stadtverordnetenvorsteher Sven Sulzmann, Mitglieder des Magistrats und aller Fraktionen des Parlaments sowie Vertreter vieler Vereine, Institutionen und Gremien den gesellschaftlichen Aktivposten die Ehre. Kern sprach von einem „großen Tag des Dankes“. Alle im Saal wüssten, was ehrenamtliche Tätigkeit bedeute. „Unser städtisches Leben würde ganz anders aussehen, wenn es dieses Engagement nicht gäbe“, betonte der Bürgermeister. Deshalb sei es auch richtig und wichtig, dass die Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes für das Gemeinwohl in einem der 15 Gesetze zur Änderung oder Ergänzung der Verfassung des Landes Hessen festgeschrieben wird, über die am Wahlsonntag in zwei Wochen per Volksabstimmung entschieden wird. Im neuen Paragraph 26c heißt es: „Der ehrenamtliche Einsatz für das Gemeinwohl genießt den Schutz und die Förderung des Staates, der Gemeinden und Gemeindeverbände.“ Er reiht sich ein unter die „Staatsziele“, die der neue Paragraf 26a so definiert: „Staatsziele verpflichten den Staat, die Gemeinden und Gemeindeverbände im Rahmen ihrer Zuständigkeit und Leistungsfähigkeit zur fortlaufenden Beachtung und dazu, ihr Handeln nach ihnen auszurichten.“

„Viele gute Seelen“ seien auf der Bühne, meinte Kern dann, als die ersten Ehrungen anstanden, und er zitierte dazu gerne Heinrich Reiß vom MTV Urberach, der in seiner Vorstellung per Film für viele von ihnen so passend gesagt hatte: „Wo ich gebraucht werde, da bin ich da!“ Am Ende des Ehrungsmarathons, den Carmen Hügemann (Flöte) und Daniela Beckmann (Klarinette) musikalisch bereicherten, standen diejenigen im Mittelpunkt, denen in diesem Jahr die höchsten Auszeichnungen zuteil wurden: Die goldene Sportplakette überreichte Bürgermeister Kern dem langjährigen KSV-Vorsitzenden Werner Popp. Seit 1995 steht Popp an der Spitze des Vereins. Er ist darüber hinaus Initiator und seit 22 Jahren Organisator des Rosenmontagszuges in Urberach; seit 2013 organisiert er den Nikolausmarkt. Die goldene Verdienstplakette war der Lohn für das ehrenamtliche Engagement von Ehrenbürgermeister Alfons Maurer. Er hat 2007 die Museumsfahrten für Erwachsene ins Leben gerufen und organisiert, später hat er dafür gesorgt, dass Rödermärker Kinder bis heute während ihrer Grundschulzeit in den Genuss eines Museumsbesuchs kommen. Außerdem ist er Initiator zahlreicher Kulturveranstaltungen und –initiativen (u. a. „Kunst für Rödermark“), war viele Jahrzehnte Ortsgerichtsvorsteher und bringt seine vielfältigen Erfahrungen als Leitbild-Pate in die Stadtentwicklung mit ein.

Ihre silberne Sportplakette konnte Margot Groh vom FC Germania Ober-Roden, die seit 33 Jahren die Damengymnastik-Abteilung leitet, an diesem Vormittag nicht in Empfang nahmen – die Ehrung wird aber nachgeholt. Die bronzene Sportplakette überreichte der Bürgermeister Ewald Delp, seit 20 Jahren Herr der Finanzen im Vorstand des FC Germania Ober-Roden und seit sechs Jahren Hauptverantwortlicher für den Germania-Biergarten im Sommer. Die Verdienstplakette in Bronze erhielt Stadtbrandinspektor Herbert Weber, der dieses Amt seit 2012 innehat, seit 1977 der Ober-Röder Feuerwehr angehört, sich als Ausbilder und Lehrgangsbetreuer engagierte, zehn Jahre lang Vorsitzendes des Feuerwehrvereins war und ebenso lange stellvertretender Wehrführer.

Ein noch junger Aktivposten des Vereins für Fitness und Schwimmsport ist David von Soosten-Höllings-Lilge. Für sein vielfältiges Engagement wurde er mit dem Stadt-Jugendbrief ausgezeichnet. Das begann 2009 als Trainerhelfer, seit 2011 ist er Trainerassistent und seit 2012 lizenzierter Trainer. David sorgt dafür, dass viele Rödermärker Kinderjund Jugendliche in den Genuss der Freizeitangebote des VFS kommen können, sei es bei den städtischen Ferienspielen, während der Sportwoche, in Ferienkursen oder bei Ausflügen. Seit 2014 leitet er Schwimmkurse für Flüchtlinge und für Menschen mit Handicap.

Mit Ehrenurkunden bedankte sich die Stadt bei Maria Becker (Grünpaten und Quartiersgruppe Urberach), Norbert Beier, Tanyel Güder, Emil Husser, Botan Nas, Markus Suderleith und Sabrina Sulzmann (Jugendtrainerteam des KSV Urberach), Siegried Braun, Dieter Müller und Heinz Weber (Initiative „Wir sind Breidert“), Siegfried Kupczok und Hans Röhrig (Orga-Team wumboR-Lauf), Brigitte Dewald (Auftritte bei den städtischen Seniorenfeiern, im Haus Morija und bei Feierlichkeiten der Fraternität), Linda Fenkl (Germania Ober-Roden), Peter Gotta (Freiwillige Feuerwehr Ober-Roden), Alfons Hügemann und Thilo Macharowsky (Kinder- und Jugendfarm), Ingrid Lapornik, Erika Schäfer und Anja Trompeter (MTV Urberach, Tennisabteilung), Selda Öztürk (VFS Rödermark), Edith Popp (KSV Urberach), Heinrich Reiß (MTV Urberach), Birgit Schmidt und Anna Senn-Malashonak (MTV Urberach, Turnabteilung), Walter Stiefel (Ev. Kirchengemeinde Ober-Roden), Dagmar Stockfisch (BSC Urberach) und Katharina Sturm-Jäger (Alternatives Zentrum Rödermark). Herta Botz, Ingrid und Gerhard Bögershausen, Rudi Schleicher, Rolf Sturm und Lennart Werelius (Initiative „Wir sind Breidert“), Sandra Eggen (Germania Ober-Roden), Alfred Daum (Orga-Team wumboR-Lauf) und Annette Zischka (MTV Urberach, Turnabteilung) wurden zwar im Video vorgestellt, waren zur Matinee aber verhindert – ihre Ehrenurkunden werden ihnen zu einem späteren Zeitpunkt überreicht.

Auch in diesem Jahr hatte Peter Odermann wieder alle Preisträger an ihren Wirkungsstätten besucht, sie zu ihrem ehrenamtlichen Arbeitsfeld befragt und daraus kleine Filmsequenzen gebastelt – mit Schneiden und Bearbeiten viele, viele Stunden ehrenamtliches Engagement des Filmemachers und Fotografen. Herzlicher Beifall der Matineegäste sowie der Familien und Vereinsfreunde der Preisträger erleichterte den Geehrten so schon den Weg auf die Bühne; ihr positives Wirken für die Allgemeinheit wurde damit deutlicher als aus den reinen Würdigungstexten. Für sein eigenes ehrenamtliches Engagement erhielt Odermann von Bürgermeister Kern eine spezielle Ehrenurkunde und eine Flasche des „weltbesten Rakis“.

Eine Liste mit den Aktivitäten aller Geehrten findet man hier!

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