Ein Vereinsmensch im besten Sinne

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Bürgermeister Jörg Rotter würdigt die Verdienste von Dieter Hüllmandel, der in der vergangenen Woche im Alter von 72 Jahren verstorben ist

Hilfsbereit, herzlich, gutmütig, verlässlich. Aber auch einer, der die Zügel in die Hand nehmen konnte, der den anderen mit einem verschmitzten Lächeln sagte, wo es langgehen sollte – so kannten viele Rödermärker Dieter Hüllmandel. Als Vorsitzender des Vereinsrings war das BSC-Urgestein lange Jahre das Gesicht der Vereinswelt in der Stadt, als Sprecher der Kerbkommission eine prägende Figur der Orwischer Kerb. Für all seine Verdienste hätte ihm im vergangenen Monat der Landesehrenbrief überreicht werden sollen. Dazu kam es nicht mehr. Am vergangenen Samstag ist Dieter Hüllmandel vier Wochen vor seinem 73. Geburtstag gestorben.

„Der Hülles war sich für nichts zu schade, hat sich nie gescheut, Verantwortung zu übernehmen“, betonte Bürgermeister Jörg Rotter. Er würdigte Hüllmandel als „Vereinsmensch im besten Sinne des Wortes“. Eine Stadtgesellschaft sei auf Menschen, wie Dieter Hüllmandel einer war, angewiesen. „Unsere Stadt ist ärmer geworden. Wir werden uns stets dankbar und anerkennend an Dieter Hüllmandel erinnern.“

Seine Machereigenschaften, die er auch als langjähriger Leiter des Hauptamtes der Gemeinde Eppertshausen in die Waagschale werfen konnte, waren ideale Voraussetzungen, einen Verein zu führen. Zunächst jedoch war Dieter Hüllmandel beim BSC Urberach ein erfolgreicher Handballer, der sich schon als 16-jähriger in der ersten Mannschaft zu behaupten wusste. Bis 2002 blieb er aktiv. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich längst in die Pflicht nehmen lassen. Seit 1979 hatte er dem Vorstand angehört, 1991 wählten ihn die Mitglieder zum Vorsitzenden. Er blieb es bis 2009 und wurde danach zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Bei allen großen Jubiläumsfesten seines Vereins während dieser Jahre hielt er die Fäden in der Hand. Zusätzlich organisierte er in den 80er- und 90er-Jahren sportliche Aktivitäten für körperlich behinderte Menschen aus Rödermark. Im Jahr nach seinem Rückzug von der Vereinsspitze ehrte ihn die Stadt mit der Sportplakette in Gold.

Im Ortsvereinsring Urberach engagierte sich Hüllmandel von 2000 bis 2004 als Schriftführer, danach bis 2010 als Vorsitzender. Als dann der neue gemeinsame Vereinsring Rödermark ins Leben gerufen wurde, blieb Hüllmandel weitere neun Jahre Sprecher der städtischen Vereinswelt.

Dass Hüllmandel bei dieser Vita auch die Orwischer Kerb am Herzen lag…das war wohl selbstverständlich: Mitglied im Orgateam seit 1983, ab 2004 Mitglied der neugegründeten Kerbkommission, ab 2014 deren Sprecher. „Nebenbei“ organisierte er zusammen mit Peter Müller bis 2019 20 Jahre lang die Orwischer Woigass. Als Rödermark 2002 das 25-jährige Stadtjubiläum feierte, war Dieter Hüllmandel Vorsitzender des Veranstaltungsausschusses und war 2007 auch in die Organisation des großen Rödermark-Festivals eingebunden.

Unter der Rubrik „Sonstiges“ ist ein weiteres Ehrenamt zu vermerken, für das Dieter Hüllmandel bestens geeignet war: 2015 wurde er Schöffe des Ortsgerichts, 2019 dessen stellvertretender Vorsitzender, kurz danach übernahm er kommissarisch die Geschäftsführung.

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