Drei wunderschöne Tage mit grenzenloser Kultur

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Europa lebt: Festival „Kultur ohne Grenzen - Frieden und Freiheit in Europa“ höchst erfolgreich zu Ende gegangen

Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Kulinarik, bildende Kunst, Tanz, Literatur, Kabarett, Jazz, Weltmusik, Chorgesang, internationale Begegnungen: In all ihren Facetten leuchtete die Kultur am vergangenen Wochenende über Rödermark und bescherte der Stadt, ihren Bürgern und den vielen Gästen von außerhalb drei wunderschöne Tage: Mit großem Erfolg und einer deutlich vierstelligen Besucherzahl fand das große Festival „Kultur ohne Grenzen - Frieden und Freiheit in Europa“ seinen abschließenden Höhepunkt. Eine Fülle an Veranstaltungen und Angeboten machten den Park am Entenweiher mit seinem Palastzelt zum Brennpunkt der Ereignisse, aber auch in der Kelterscheune und in der Halle Urberach gab es Kultur satt. Bei bestem Open-Air-Festival-Wetter strahlten die Organisatoren um Sylvia Baumer und Thomas Mörsdorf mit der Sonne um die Wette.

Ideengeberin Sylvia Baumer, die den Stein vor mehr als zwei Jahren ins Rollen gebracht hatte, zeigte sich erleichtert und begeistert zugleich: „Es hat einfach gepasst. Auch der Wettergott war auf unserer Seite. Das hat im Park für eine Wohlfühl-Atmosphäre gesorgt, die alle Gäste in ihren Bann gezogen hat.“ Auch Bürgermeister Roland Kern geriet beim Bilanzziehen ins Schwärmen: „Es gab ein Highlight nach dem anderen. Das Festival hat die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt! Es hat selten so viel Spaß gemacht, sich in diesem kleinen Park aufzuhalten.“ Das Festival sei weit über die Stadtgrenzen hinaus wahrgenommen worden und werde hoffentlich Spuren hinterlassen. „Wie es weiter geht? Das steht noch offen. Geplant war ja, dass es schneeballartig durch die Partnergemeinden weitergeht, doch in dieser Größenordnung ist das sicher nicht überall möglich“, sagte Thomas Mörsdorf. „Zwei Partnerstädte haben aber schon Interesse bekundet; vielleicht werden wir auch wieder einspringen. Wir werden versuchen, die Kommunen unter ein Dach zu bringen.“ In welcher Form auch immer: Rödermark wird sich stark machen für viele weitere gemeinsame Projekte mit den Partnerstädten Bodajk (Ungarn), Tramin (Italien) und Saalfelden (Österreich) sowie den kooperierenden Städten Plesna (Polen), Hekimhan (Türkei) und Bourgoin-Jallieu (Frankreich), die alle ihren Premierenbeitrag – ob beim Auftakt im März oder nun beim zweiten Teil – geleistet haben und mit größeren oder kleineren Delegationen, mit Künstlern, Bands und Kultur schaffenden Vereinen dabei waren. Finanziell unterstützt wurde die Premiere von der EU, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Sparkasse Dieburg und der Vereinigten Volksbank Maingau.

„Frieden und Freiheit in Europa“ – der Untertitel des Festivals machte es deutlich: Der Europagedanke, die Werte eines geeinten Europas, die friedliche Begegnung der Menschen, die Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen Rödermarks zu seinen Partnerstädten in diesem Europa – das waren die Leitmotive. Und das zeigte sich schon bei der offiziellen Eröffnung, zu der sich neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und Landrat Oliver Quilling die Bürgermeister Rohrmoser (Saalfelden), Oberhofer (Tramin), Wurczinger (Bodajk) und Knapik (Plesna) die Ehre gaben. Dorn würdigte dies als „Zeichen europäischer Zuneigung“. Rödermark habe eine „ganz wunderbare Veranstaltung ins Leben gerufen“, die es ermögliche, Grenzen zu überwinden. Europa gemeinsam zu gestalten, das gelinge vor allem über die Menschen in den Kommunen, „und wie kann das besser gehen als über die Kultur“, so Dorn. „So wie bei dieser Veranstaltung lebt man Europa!“ Nach den Grußworten trug sie sich zusammen mit dem Landrat und den Bürgermeistern ins Goldene Buch der Stadt ein.

Für den musikalischen Teil des Programms waren im Orga-Team die Vorsitzenden von Jazzclub und Alternativem Zentrum (AZ), Sylvia Altenberg und Lothar Rickert, verantwortlich. Gleich für den ersten Festivalabend hatte Rickert zwei Hochkaräter aus Österreich verpflichtet: Die „Donauwellenreiter“ und „Federspiel“ brachten das Palastzelt nach dem Startschuss mit alpenländischer Weltmusik im besten Sinne des Wortes zum Kochen. Am Samstag verblüfften und bezauberten erst in der Kelterscheune und am Abend im Park „Bandart“ aus Ungarn das Publikum. Die Show der beiden Künstler Katalin Lengyel und Szabolcs Toth-Zs kombinierte Tanztheater mit den neuesten interaktiven Technologien und schuf so eine visuell beeindruckende Performance. Wie für das Festival gemacht war zum Abschluss am Sonntagabend das Programm „Beloved Europa“ von „Café del Mundo“, dem Weltklasse-Duo aus Franken, das schon 2017 bei „grenzenlos grün“ einen gefeierten Auftritt hatte. Jan Pascal und Alexander Kilian loteten wieder neue Wege der Flamenco-Gitarre aus und gaben auch verbal ein Statement für Europa ab.

Die New-Orleans-Atmosphäre des Jazzkellers brachte der Jazzclub am Samstag ins Palastzelt. Mit „Les Haricots Rouges“ war eine Formation aus Frankreich zu Gast, die in der Hot-Jazz-Szene einen glänzenden Namen hat und auch in Rödermark für feurige Stimmung sorgte. Zusammen mit Oliver Nedelmann hatte Silvia Altenberg auch den „Crossover“ am Sonntagnachmittag mit heimischen Künstlern und Gruppen organisiert. Am Sonntagmorgen gab es im Palastzelt ein „Intermezzo“ mit den Orchestern der Musikvereine 03 und 08 Ober-Roden, der Musik- und Gesangsgruppe aus Plesna, der Saalfeldener „Holzmusik“, der Folkband „3FaluBanda“ aus Bodajk und mit „Tausend Takte Marschmusik“, einem Ensemble des MV Viktoria 08. Auf dem Stagemobil präsentierten sich die Chöre aus Bodajk und Plesna.

Ein literarisches Highlight gab es am Samstagabend in der Kelterscheune: Vor vollem Haus gestalteten die Autoren chrismegan, Arno Mieth, Verena Rot und Henni Nachtsheim sowie Peter Wucherpfennig an der irischen Harfe einen irischen Abend mit Literatur, Musik und Guinness. Dort hatte schon am Nachmittag ein Tanzworkshop (15 Uhr) mit Ferenc Kozma aus Bodajk stattgefunden, zusammen mit dessen Jugend-Volkstanzgruppe und seiner Band „3FaluBanda“, die am Sonntag auch einen umjubelten Auftritt im Zelt hatten. Volker Heymanns Video-Kabarett unter dem Titel „Deutsch in 20 Minuten“ gab es in der Kelterscheune vor dem irischen Abend.

Den musikalischen Schlusspunkt setzten am späten Sonntagabend Trompeter Francisco Hitzel und sein Spontan-Ensemble von den 03ern aus Ober-Roden, begleitet von Jazzclub-Bassist Roland Ulatowski, die kurzfristig als „Rausschmeißer“ einsprangen und das Festival abrundeten. Danach durften sich die Macher des Festivals ins Goldene Buch eintragen. Sie seien hier noch einmal erwähnt: Sylvia Baumer, Thomas Mörsdorf, Sylvia Altenberg, Albert Böttner, Lothar Rickert, Michael Baumer, Karin Kück, Sandra Schallmayer und Oliver Nedelmann.

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