Das Mädchen mit den goldenen Händen

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Zweiter Film des Monats Mai in den Neuen Lichtspielen

Eine Ost-West-Geschichte um einen Mutter-Tochter-Konflikt erzählt Katharina Marie Schubert mit dem Drama „Das Mädchen mit den goldenen Händen“. Zu ihrem Kinodebut als Regisseurin hat sie auch das Drehbuch geschrieben. Die Hauptrolle spielt Corinna Harfouch. Sofia Glasl, Filmkritikerin der Süddeutschen Zeitung, vernahm einen „gänzlich klischeebefreiten, weil organischen und menschlichen Ton“. Gerade die „Gleichzeitigkeit von Gefühlen, Befindlichkeiten und Alltäglichkeiten“ mache dieses „Mutter-Tochter-Gespann jenseits all der Aufarbeitungsdramen und Ostalgie-Komödien der letzten Jahrzehnte so echt“. Die Neuen Lichtspiele zeigen den Streifen als Rödermarks zweiten Film des Monats am 17. und 24. Mai ab 20 Uhr.

Zum Inhalt: Ein kleines ostdeutsches Provinzstädtchen im Jahr 1999 kurz vor dem Millennium-Wechsel. Die Menschen haben schon viele Umbrüche hinter sich, weitere stehen bevor. Gudrun feiert heute ihren 60. Geburtstag, in einem alten, verfallenen Herrenhaus, das zu DDR-Zeiten als Kinderheim genutzt wurde, in dem auch sie selber elternlos aufgewachsen ist. Eine schwierige Geschichte zwischen Wehmut und Nostalgie. Zur Geburtstagsfeier reist auch Gudruns Tochter Lara aus Berlin an. Sie ist mit dem Stiefvater aufgewachsen, über ihren leiblichen Vater wollte die Mutter nie sprechen, entsprechend angespannt ist das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ausgerechnet während der Feier erfährt Gudrun, dass das ehemalige Kinderheim an finanzkräftige Investoren verkauft werden soll, die es zum Hotel ausbauen wollen: Eine wirtschaftliche Perspektive für die strukturarme Region oder Ausverkauf der eigenen Geschichte? Über diese Frage scheiden sich die Geister im Ort. Während Gudrun in den nächsten Tagen alles daran setzt, das Kinderheim als Gemeinde- und Begegnungszentrum für alle Bewohner zu erhalten, macht sich ihre Tochter Lara auf die Suche nach ihrem Vater und einer Erklärung für die unnachgiebige Härte ihrer Mutter.

Katharina Marie Schubert ist selbst im Westen geboren, ihre Mutter stammt aus der DDR, die sie deshalb durch Besuche von Verwandten früh kennenlernte. Es gelinge Schubert, „das bleierne Gefühl der Nachwendezeit einzufangen, als die Lebensleistung vieler Ostbürger und -bürgerinnen plötzlich nichts mehr wert schien und die halbe Jugend auf dem Absprung war wie Gudruns Tochter“, hieß es in einer Kritik des NDR. Man müsse Corinna Harfouch in der Rolle nicht mögen, um ihr gebannt zuzuschauen.

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