Bodajk und Rödermark – 30 Jahre Partnerschaft

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Jubiläum wurde am Wochenende mit Gästen aus Ungarn im Rahmen der Orwischer Kerb gefeiert

Es wurde gemeinsam Kerb gefeiert, im Gottesdienst und auf der Festmeile. Man hatte einen schönen Abend im Jazzkeller. Die persönlichen Freundschaften wurden bei Gesprächen in den Gastfamilien gestärkt. Und schließlich wurde die vor 30 Jahren auf den Weg gebrachte Beziehung mit der Unterzeichnung einer Urkunde noch einmal besiegelt. Nach dem Besuch einer Delegation am vergangenen Wochenende lässt sich das Fazit ziehen: Die Städtepartnerschaft zwischen Rödermark und Bodajk ist lebendig wie eh und je! 

Corona hatte den Reigen der gegenseitigen Besuche unterbrochen. 2018, während der Feierlichkeiten zum Jubiläum der Bodajker Stadtwerdung, hatte man zum letzten Mal einander ins Gesicht blicken können – abgesehen von den Bürgermeistern Jörg Rotter und Lorànt Wurczinger, die sich regelmäßig per Videokonferenz austauschen. Entsprechend groß war die Wiedersehensfreude, als die beiden Kleinbusse und die privaten Fahrzeuge mit insgesamt 34 Gästen aus Ungarn am Freitagmorgen auf dem Urberacher Festplatz ankamen.  Lange Ausruhen von der anstrengenden Nachtfahrt war nicht, schließlich hatten die deutschen Gastgeber ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.

Hoch offiziell ging es am Sonntagmorgen in der St.-Gallus-Kirche zu: Nach dem Kerbgottesdienst ehrten die beiden Bürgermeister Antriebskräfte der Partnerschaft, unterzeichneten die Jubiläumsurkunden und bekräftigten die Städtepartnerschaft. „Von Anfang an war bei unseren Treffen ein Gefühl der wechselseitigen Sympathie und Herzlichkeit zu spüren“, sagte Bürgermeister Rotter. „Gastfreundschaft konnten wir genießen und erwidern. Wir haben uns neugierig gemacht auf die jeweils andere Seite, haben viel voneinander erfahren, haben voneinander gelernt und profitiert.“ Europäische Verständigung könne letztendlich nur als „Prozess von unten“ funktionieren. Für die Partnerschaft zwischen Bodajk und Rödermark sei diese oft beschworene Erkenntnis mehr „als eine schön dahingehauchte Floskel“.

Viel Applaus bekam Rotters Amtskollege Wurczinger für seine Worte: „Schon vor 30 Jahren waren wir zwei ganz unterschiedliche Städte, die eine Partnerschaft eingehen wollten. Wir in Bodajk waren nicht die größte und nicht die reichste Gemeinde, die Rödermark im Visier hatte. Aber wir gaben etwas mit aller Freude, und das waren unsere Herzen! Und das ist in unserer Partnerschaft bis heute sehr wichtig!“ Er betonte die freiheitliche europäische Einstellung seiner Gemeinde.

In all den 30 Jahren fanden sich stets Menschen, die zur Verständigung beitrugen. Dafür gab es goldene Medaillen der Stadt Rödermark für die einstigen Rödermärker Bürgermeister Walter Faust, Alfons Maurer und Roland Kern, für die damalige Bodajker Bürgermeisterin Katalin Rencz, für Loránt Wurczinger und seinen Vorgänger István Almádi, für Partnerschaftsmotor Evi Sulzmann, Jutta Schwarz, Heinz Ossot und (posthum) Lilo Haag sowie für Maritka Ruskó, Pfarrer Fritjof Decker und Piroska Rigó, die nicht dabei sein konnten.

Danach unterzeichneten Rotter und Wurczinger zu den Klängen der Europahymne die Urkunde „30 Jahre Städtepartnerschaft“, in der beide Parteien die dauerhafte enge Beziehung auf gesellschaftlicher, kultureller und sportlicher Ebene bekräftigen und versprechen, zur Verständigung in einem geeinten, freiheitlichen und friedlichen Europa beizutragen.

Gesellige Höhepunkte des Jubiläumsprogramms zur Orwischer Kerbzeit waren natürlich Kerbbesuche am Freitagabend und am Sonntagabend, als beim Herschwerth ein „Orwischer Abend“ gefeiert wurde. Von allen Beteiligten genossen wurde auch ein musikalischer Abend im Jazzkeller mit dem Quartett des Jazzclubs und der mitreißenden UHZ-Band aus Bodajk. Auf dem Besuchsprogramm der Gäste, die wieder alle in Gastfamilien untergebracht waren, stand außerdem eine Tour nach Frankfurt in die neue Altstadt.

Montag früh traten die Besucher die Heimfahrt an, nach einer kleinen Andacht und einem Reisesegen von Pfarrer Klaus Gaebler in der St.-Gallus-Kirche. Die Freude bei der Ankunft, das gemeinsame Lachen und die Gespräche in den Gastfamilien über alle Sprachgrenzen hinweg, die Fähigkeit, unbeschwert miteinander bis tief in die Nacht feiern zu können, die Tränen zum Abschied – es sind die persönlichen Freundschaften und Kontakte, die der Partnerschaft zwischen Rödermark und Bodajk bis heute ihr ganz besonderes Gepräge verleihen. Das war drei Tage lang wieder mit Händen zu greifen gewesen.

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Urkunde zu 30 Jahren Partnerschaft mit Bodajk
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