Aus der Respekt-Kampagne wurde ein Schulprojekt

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An der Trinkbornschule setzten sich die Kinder intensiv mit dem Thema auseinander

Mitte Mai hatte sich der Magistrat der Stadt Rödermark der bundesweiten Kampagne „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ angeschlossen und auch lokale Akteure zum Mitmachen animiert. Mit Erfolg. Mittlerweile haben sich fast 70 Vereine, Institutionen, Geschäfte und Unternehmen der Initiative angeschlossen und das „Respekt“-Schild an ihren Gebäuden und Treffpunkten angebracht. Dazu gehört auch die Trinkbornschule mit ihrer Dependance im Breidert. Dort wurde aus der Aktion gleich ein ganzes Schulprojekt entwickelt. Das stellten Lehrer und Schüler bei der Übergabe des Schildes Bürgermeister Jörg Rotter und Erster Stadträtin Andrea Schülner ausführlich vor.

Zunächst hatte das Schulparlament getagt. Die Klassensprecher und die Lehrer diskutierten über das Thema „Respekt“ und formulierten Regeln für das Miteinander, die auf gegenseitigem Respekt beruhen. Konrektorin Angela Tüncher fasste die Kernregeln zusammen: „Respekt bedeutet für uns, tolerant und gewaltfrei zu handeln, zusammen zu leben und zu lernen. Wir wollen gemeinsam respektieren, was andere tun, welcher Religion sie angehören und welches Aussehen sie haben.“

Zum 30. Jahrestag der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November wurde dann das Thema in den Klassen altersgerecht behandelt. Cornelia Kochendörffer, die Leiterin der Präventionsgruppe der Trinkbornschule, hatte die Unterrichtseinheiten entwickelt.

In den Klassenstufen 1 und 2 wurde mit dem Bilderbuch „Irgendwie anders“ von Kathryn Cave das Thema „Ausgrenzung und Anders-Sein“ behandelt. Gemeinsam wurde überlegt, wie man durch gegenseitiges Verständnis dafür sorgt, dass es dem anderen gut geht. Dann wurde ein Plakat gestaltet, darauf die Hände der Kinder, in denen festgehalten wurde, wie jedes Kind dafür sorgt, dass es anderen gut geht und respektvoll mit einander umgegangen wird. Das kann bedeuten, dem anderen zuzuhören oder einfach nur Danke und Bitte zu sagen. In kleinen Rollenspielen mit Puppen stellten sich die Kinder vor, wie sie reagieren können, wenn andere sich respektlos verhalten.

Auch in den Klassen 3 und 4 wurde mit Rollenspielen gearbeitet, um den doch recht abstrakten Begriff „Respekt“ mit Leben zu füllen. Dabei wurde den Kindern schnell klar, in wie vielen alltäglichen Situationen kein Respekt gezeigt wird, etwa beim Drängeln oder Auslachen oder beim Ausgrenzen von Mitschülern. Gemeinsam wurden die verschiedenen Perspektiven erkundet. Wie geht es dem Gegenüber in solchen Situationen, wie fühlt sie oder er sich dabei? Gemeinsam wurde dann überlegt, wie man anders vorgehen kann. Während des Projekts wurde allen klar, dass der Begriff Respekt nicht nur für den Umgang miteinander von Bedeutung ist. Gemeint sei damit auch der respektvolle Umgang mit Natur und Tieren – darin waren sich alle einig. Was der Begriff Respekt für sie alles bedeutet, sammelten die Dritt- und Viertklässler schließlich in Achrostika, die sie mit ihren Namen unterschrieben. Die Plakate hängen nun im Gang und sollen alle erinnern: Daran wollen wir uns künftig im Alltag halten! Respekt zeigen ist ansteckend – im positiven Sinn.

 

Die Respekt-Regeln der Trinkbornschule:

An der Trinkbornschule werden Werte gelebt.

Zu diesen Werten gehören unter anderem Achtung, Anerkennung, Toleranz und Respekt.

Ziel und Grundlage der Schule ist es, respektvoll miteinander umzugehen.

Respekt drückt die Wertschätzung gegenüber einem Menschen oder einem Lebewesen aus.

Dabei geht es um Respekt gegenüber anderen und um Respekt vor sich selbst.

Wir schenken dem anderen Achtung, Toleranz, Höflichkeit und Fairness.

Wir wollen gemeinsam respektieren, was andere tun, welcher Religion sie angehören und welches Aussehen sie haben.

Wir respektieren Menschen mit und ohne Behinderung.

Respekt bedeutet für uns auch, tolerant und gewaltfrei zu handeln, zusammen zu leben und zu lernen.

Wir lernen, ein positives Selbstbild zu entwickeln und uns so selbst respektieren zu können.

Wir fördern ein respektvolles Miteinander und stärken die Teamfähigkeit.

Wir erkennen an, dass jeder Mensch Fähigkeiten und Eigenschaften besitzt, für die er oder sie Respekt verdient.

 

Wer sich der Kampagne anschließen möchte, wende sich an Thomas Mörsdorf, Koordinator der Kampagne, thomas.moersdorf@roedermark, Tel. 911-230.

Foto Stammschule: hinter den Kindern (v. l.) Klassenlehrerin Cristina Espinos, Erste Stadträtin Andrea Schülner; Bürgermeister Jörg Rotter und die stellvertretende Schulleiterin Stefanie Hoffmann.

Foto Zweigstelle Breidert: Die Kinder zwischen Konrektorin Angel Tüncher (links) und der Leiterin der Präventionsgruppe, Cornelia Kochendörffer, daneben die städtische Integrationsbeauftragte Anna Zimmermann und Thomas Mörsdorf, der Koordinator der Kampagne in Rödermark.

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