Geglückte Premiere mit Auftakt in Rödermark: Zum ersten Mal ist am vorigen Wochenende eine „Tour pour l’Hospice“ über die Straßen des Kreises Offenbach gerollt. Spenden galt es zu sammeln für das Hospiz am Wasserturm in Rodgau-Jügesheim. Außerdem ging es darum, das öffentliche Bewusstsein für die Existenz der wertvollen Einrichtung zu stärken. Just diese beiden Kernanliegen waren mit dem sportlichen Vergnügen verknüpft.
Knapp 130 Kilometer Wegstrecke absolvierte die rund 20-köpfige Gruppe der „Sonntagsradler“ mit kurzen Stopps vor den Rathäusern in allen 13 kreisangehörigen Städten und Gemeinden, ehe am späten Nachmittag das Ziel der Rundfahrt erreicht war. Vor dem Wasserturm wurde der Abschluss der erfolgreichen Mission von zahlreichen Schaulustigen gebührend beklatscht. Dazu spielten die Rodgau Monotones – und der Klassiker „Erbarme, zu spät, die Hesse komme“ durfte bei der Ankunft der gut trainierten und konditionsstarken Zweirad-Freunde natürlich nicht fehlen.
Rödermarks Bürgermeister Jörg Rotter zählte zu den Frühaufstehern. Er schickte den Tross etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang auf dem Rathausplatz an der Dieburger Straße auf die Tour. Der Rahmen war stimmig: Der Verwaltungschef erschien im Sportlerdress und hatte eine erste Anschubspende in Höhe von 1.000 Euro aus dem Förderfonds der Sparkasse Dieburg mitgebracht. Dr. Ulrich Wasner, der Präsident des Lions-Clubs Rodgau-Rödermark, tat es ihm gleich: Einen Scheck im Wert von 1.000 Euro überreichte er im Namen seiner Organisation. Die passende musikalische Untermalung: Ein Bläserensemble des Musikvereins 03 Ober-Roden spielte unter der Leitung von Francisco Hitzel – und so konnte das Geldsammeln im fliegenden Wechsel von Ort zu Ort beginnen.
Lothar Mark als Vertreter der Hospiz-Stiftung Rotary Rodgau, die das 13 Plätze zählende und im Jahr 2020 eröffnete Haus zur würdevollen Begleitung sterbenskranker Menschen als Impulsgeber auf einen guten Kurs gebracht hat, freute sich über die rege Resonanz. Gekommen zum Auftaktzeremoniell war auch Pfarrerin Annette Röder, die sich im Hospiz am Wasserturm um seelsorgerischen Beistand kümmert.
„Frau Röder und Herr Mark als wichtige Wegbereiter und -begleiter dieses neuen Projekts: Da war es doch geradezu zwingend logisch, dass die Tour in Rödermark ihren Anfang nimmt“, betonte der Bürgermeister augenzwinkernd. Gut gelaunt waren schließlich alle Beteiligten, als nach der eifrigen Beinarbeit unter sozialen Vorzeichen, für die Landrat Oliver Quilling die Schirmherrschaft übernommen hatte, finanziell Bilanz gezogen wurde.
„Es sind gut 80.000 Euro über die Spendenschiene in die Hospizkasse geflossen. Mit diesem Geld können wir einen großen Teil jener Unterhaltskosten abdecken, die wir neben den Krankenkassenbeiträgen alljährlich über Zuwendungen erwirtschaften müssen. Ein großes Dankeschön gebührt allen öffentlichen Institutionen sowie Unternehmen und Privatleuten, die sich im Rahmen der ‚Tour pour l’Hospice‘ spendabel gezeigt haben. Die Veranstaltung ruft geradezu nach einer Wiederholung. Die soll und wird es im kommenden Jahr geben“, zeigte sich Lothar Mark gewohnt tatendurstig.