Aller guten Dinge sind (vorerst) drei

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Feuerwehr Ober-Roden zum dritten Mal als „Feuerwehr des Monats“ ausgezeichnet

Aller guten Dinge sind (vorerst) drei: Nach 2012 und 2015 ist die Freiwillige Feuerwehr Ober-Roden vom Land Hessen zum dritten Mal als „Feuerwehr des Monats“ ausgezeichnet worden. Diese Auszeichnung hat die Landesregierung in den vergangenen zwölf Jahren an 145 Freiwillige Feuerwehren vergeben. Mit drei Ehrungen belegt die Ober-Röder Wehr hessenweit Platz zwei; besser ist nur eine Feuerwehr in Mittelhessen (vier Auszeichnungen). Dr. Stefan Heck, Staatssekretär im Innenministerium, war am vergangenen Donnerstag (12.) eigens ins Feuerwehrhaus gekommen um zu gratulieren und die Urkunde zu überreichen. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert.

Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsarbeit – damit hängen alle drei Ehrungen zusammen. Und dafür ist seit Jahren Birgit Weber verantwortlich, die die Jugendfeuerwehr leitete, die Kinderfeuerwehr ins Leben rief und bis heute leitet und jetzt Vorsitzende des Feuerwehrvereins ist. 2012 war der „Ferienspaß bei der Feuerwehr“ für Kinder ohne familiäre Verbandelung mit der Feuerwehr als preiswürdig erachtet worden, 2015 die bis heute erfolgreichen offenen Nachmittage für Kinder und Eltern. „Wer damals wie ich geglaubt hatte, dass sich so schnell keine neuen Ideen für eine erneute Bewerbung finden lassen, der hatte sich geirrt“, sagte Stadtbrandinspektor Herbert Weber. „Die Worte des damals anwesenden Staatssekretärs Koch habe ich noch in den Ohren als er sagte, macht weiter so, dann könnt ihr euch ein weiteres Mal bewerben. Als ich bei diesem Satz meiner Frau ins Gesicht sah wusste ich, und wer sie kennt weiß das auch, die lässt nicht locker!“

Und so war es. Birgit Weber hatte die Idee einer großen jährlichen Übung, an der alle Abteilungen der Ober-Röder Brandschützer beteiligt sind. Die fand unter dem Motto „Wir helfen gemeinsam“ in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Dabei bilden Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie die Einsatzabteilung jeweils zusammen einen Trupp. Der Frauentreff versorgt die Einsatzkräfte, die anwesenden Gäste und Besucher mit Kaffee und Kuchen, die Alters- und Ehrenabteilung kümmert sich um die Getränke. „Dass es allen Spaß macht, kann man jedes Jahr an der großen Beteiligung sehen, so Herbert Weber. Dafür dankte er seiner Frau Birgit und Tochter Jenny, die die Übungen seit der Premiere 2016 vorbereiten. „Als derjenige, der schon Wochen vor dieser gemeinsamen Übung seinen Esszimmertisch für Übungspläne und Personaleinteilung räumen muss weiß ich, wie viel Arbeit und Organisation dahinter steckt.“

Eine solche Idee Jahr für Jahr umzusetzen, das funktioniere nur als großes Gemeinschaftswerk, betonte Birgit Weber. Aus den Reihen der Ober-Röder Wehr sind dabei immer insgesamt rund 80 große und kleine Einsatzkräfte beteiligt, plus zahlreiche Helferinnen und Helfer hinter den Kulissen. „Dass diese Aktion etwas Besonderes ist, zeigt die Tatsache, dass sich schon einige Feuerwehren aus dem Kreis Offenbach und Feuerwehren über die Landesgrenzen Hessens hinaus informiert haben und um Unterstützung bei der Umsetzung bitten“, berichtete Weber. Ihr Dank galt nicht nur den Wehrmitgliedern, sondern auch den Firmen und Betrieben, die für diese Übung ihr Gelände und ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.

„Die Aktiven, die Nachwuchs-Brandschützer, die Alters- und Ehrenabteilung sowie der Feuerwehrverein zeigen bei der öffentlichen Übung, dass sie sich als eine Feuerwehrfamilie verstehen, die mit großer Begeisterung und Lust ans Werk geht und Gemeinschaft lebt“, sagte Staatssekretär Heck. „Mit diesem Zusammengehörigkeitsgefühl wird der Nachwuchs schon frühzeitig an die Einsatzabteilung herangeführt, die Bürgerinnen und Bürger werden für die wichtige und intensive Arbeit der Feuerwehr sensibilisiert.“

Das Land stelle mit der Auszeichnung ‚Feuerwehr des Monats‘ besondere Aktivitäten im Bereich der Feuerwehren heraus und bringe damit den besonderen Wert der Feuerwehren für den Brandschutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck. „In Ober-Roden sind seit vielen Jahren überaus aktive Brandschützerinnen und Brandschützer am Werk, die sich mit großer Begeisterung für die Belange ihrer Feuerwehr einsetzen“, so Heck. „Für dieses tolle Engagement und ihre wichtige Arbeit gebührt Ihnen nicht nur großes Lob, sondern auch Rückendeckung.

Für die Landesregierung genieße die Förderung und Unterstützung der Feuerwehren hohe Priorität, betonte Heck. Deshalb seien die Mittel der Hessischen Landesregierung für den Brandschutz in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht worden. Allein im Jahr 2018 habe das Land Hessen mit rund 25 Millionen Euro die Beschaffung von 256 Fahrzeugen gefördert sowie den Bau von 49 Feuerwehrhäusern hessenweit unterstützt und mit einer Förderquote von mehr als 95 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Zuvor habe das Land binnen zehn Jahren im Bereich des Brandschutzes rund 1.700 Maßnahmen mit fast 133 Millionen Euro gefördert. „Damit wurden die Beschaffung von mehr als 1.300 Fahrzeugen und der Aus- und Neubau von mehr als 350 Feuerwehrhäusern unterstützt. Dank der Erhöhung der Garantiesumme für den Brandschutz von 35 auf 40 Millionen für das Jahr 2019 ist auch in diesem Jahr mit einer ähnlich hohen Förderquote wie 2018 zu rechnen. Allein im Landkreis Offenbach wurden in den letzten beiden Jahren acht neue Fahrzeuge mit einer Gesamthöhe von über 600.000 Euro gefördert.

Wie der Staatssekretär hervorhob, stärke die Hessische Landesregierung auch die Ausbildung der Feuerwehren in noch nie dagewesenem Maße. Bis zum Ende des Jahres 2024 wird die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kassel zu einem modernen Feuerwehraus- und -fortbildungszentrum ausgebaut. Schon heute investiert Hessen rund 16 Millionen Euro in die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen an der HLFS in Kassel sowie deren Außenstelle in Marburg. Auch im Bereich der Ehrenamtsförderung hat das Land seine Angebotspalette in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die Anerkennungskultur weiter ausgebaut. Mittlerweile investiert das Land rund 2,1 Millionen Euro jährlich unter anderem in die Förderung von Schul- und Integrationsprojekten, in Brandschutzerziehungsmaterial, das Feuerwehren hessenweit kostenlos zur Verfügung gestellt wird, sowie in die Auszahlung der Anerkennungsprämie.

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(v. l.) Jenny Weber, Birgit Weber, Staatssekretär Heck, Wehrführer Thomas Braun, Kreisbrandinspektor Ralph Ackermann und Stadtbrandinspektor Herbert Weber
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