Abwägungsprozess sorgfältig voranbringen

|   Aktuelles

Ortsumgehung Urberach: Stadt hatte Vertreter der Nachbarkommunen und der Öffentlichkeit zu einem Planungsdialog eingeladen – Erhebung von Umweltdaten läuft bis Anfang 2024

Gut Ding will Weile haben: Seit Jahrzehnten wird in Rödermark über eine Ortsumfahrung des Stadtteils Urberach kontrovers diskutiert. Innerhalb der Stadt, aber auch zwischen der Stadt und den Nachbarkommunen. Doch in den letzten beiden Jahren ist Bewegung in dieses Thema gekommen, dass die Gemüter so bewegt. Nachdem das Projekt in die Bedarfsplanung des Bundes (Bundesverkehrswegeplan 2030) aufgenommen worden war, schlossen Stadt und Hessen mobil eine Verwaltungsvereinbarung. In enger Zusammenarbeit geht es dabei darum, eine geeignete Linienführung zu finden. Ein ergebnisoffener Prozess. Um über den Stand der Dinge zu informieren, war unlängst zu einem Planungsdialog eingeladen worden. Teilnehmer waren politische Vertreter der Stadt und der betroffen Nachbarkommunen sowie ausgewählte Vertreter aus der Öffentlichkeit, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen schon seit Jahren mit den Vor- und Nachteilen der Thematik beschäftigen.

Abgeschossen sind mittlerweile die Vorbereitungen, Fachplaner haben Aufträge erhalten, die Grundlagenermittlung hat begonnen. Dabei gilt es nicht nur verkehrliche Ziele zu berücksichtigen. Auch Umweltaspekte, der Schutz des Menschen oder die Naherholung spielen eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Präsentation eines Zwischenstands der großflächigen Datenerhebung. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 2.200 Hektar – das sind mehr als 3000 Fußballfelder – zwischen Rödermark, Offenthal, Messel und Eppertshausen. In diesem Bereich wurden bereits aktuelle Verkehrsdaten erhoben, mit faunistischen Kartierungen ist begonnen worden.

Der Vorstellung schloss sich eine konstruktive Diskussion der ersten Erkenntnisse an. Bürgermeister Jörg Rotter machte noch einmal deutlich: „Für ein ergebnisoffenes Vorgehen müssen alle relevanten Grundlagen und Fakten gesammelt werden, um verschiedene Trassenvarianten zu entwickeln und diese miteinander abzuwägen.

Noch bis zum ersten Quartal 2024 läuft die Erhebung der Umweltdaten. Die Zusammenfassung aller Schutzgüter in Form einer Raumwiderstandskarte soll als Grundlage für die Entwicklung verschiedener Trassenvarianten dienen. Diese Varianten werden anschließend noch einmal hinsichtlich ihrer verkehrlichen Wirksamkeit sowie der Auswirkungen auf Schall und Luftschadstoffe geprüft. Dieser Abwägungsprozess wird voraussichtlich einen großen Teil des Jahres 2024 in Anspruch nehmen.

„Der Austausch mit den betroffenen Nachbarkommunen und der Öffentlichkeit wird auch weiterhin aktiv fortgesetzt, um eine bestmögliche Entscheidungsgrundlage zu schaffen“, betonte Bürgermeister Rotter abschließend.

Zurück
Back to Top