Abends den Job von morgen finden

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Gelungene Premiere: „Nacht der Ausbildung“ führte junge Leute in moderne Produktionshallen und zur Stadtverwaltung

„Heutzutage, vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, müssen wir die jungen Menschen doch ganz anders ansprechen, begeistern und motivieren, wenn es um den Berufseinstieg geht. Gefragt ist die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sich zu öffnen und aktiv den Dialog zu suchen“, betonte Bürgermeister Jörg Rotter, als am Freitag voriger Woche in der Werkshalle der Firma Incoe die Rödermärker „Nacht der Ausbildung“ eröffnet wurde.

Sieben ortsansässige Unternehmen aus den Bereichen Technik, Bau sowie Maschinen- und Anlagenproduktion (Rotter: „Unsere großen, international agierenden Player“) nutzten in ihren modernen Büro- und Fertigungsräumen die Gelegenheit zur Begegnung mit Schülerinnen und Schülern, die sich 2024 oder in den Folgejahren auf dem Ausbildungsmarkt tummeln werden.

Auch die Stadtverwaltung rührte die Werbetrommel rund um das Stichwort „Berufe mit Perspektive“. Im Badehaus, in der Kita an der Rodau und im Rathaus Ober-Roden wurde exemplarisch gezeigt und erläutert, wo es Bedarf für qualifiziertes Personal gibt: Im Bereich „Betreuung und Erziehung“, bei der Abwassertechnik und bei den Verwaltungsfachangestellten, in der Schwimmhalle, beim Tief- und Straßenbau… Groß war das Spektrum der Tätigkeitsfelder, in die an Info-Tischen sowie bei Rundgängen und praktischen Vorführungen reingeschnuppert werden konnte.

Und apropos: Groß war natürlich auch der organisatorische Aufwand, den die IHK Offenbach, die Stadt und die eingebundenen Hersteller und Dienstleister betrieben hatten, um Jugendliche für die Aktion zu gewinnen. In fünf weiterführenden Schulen in Rödermark, Rodgau, Dietzenbach und Münster wurde für die „Nacht der Ausbildung“ geworben. Shuttlebusse waren im Einsatz. Ein Food-Truck der Burger- und Pommes-Spezialisten von „Main Course“ sorgte auf dem Platz am Knochenbrunnen für eine willkommene Stärkung nach Einbruch der Dunkelheit. An einer Fotobox im Rathausfoyer wurden eifrig Erinnerungsschnappschüsse geknipst – und dass eine iPad-Verlosung das junge Publikum zu triggern vermochte, war auch nicht verwunderlich.

Kurzum: Es wurde viel geboten bei dieser Premiere der besonderen Art. Ein Gemeinschaftsprojekt, das sich für eine Neuauflage empfohlen hat? „Die Resonanz war durchweg positiv. Ich würde sagen: Es gab Rückmeldungen von gut bis begeistert“, bilanziert Alexander Krebs von der IHK Offenbach und deutet damit an, dass die Erstauflage einer solchen Form von breit gestreuter Info- und Kontaktbörse im Kreisgebiet auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Rödermark war gleichsam das Pilotprojekt für die Region zwischen Dreieich und Seligenstadt. Weitere „Nächte“ für Auszubildende der Zukunft sollen folgen, frei nach dem Motto „Abends den Job für morgen finden“ – oder doch zumindest eine Ahnung bekommen, was interessant sein könnte.

Reiner Rebel, der kommissarische Leiter der Kommunalen Betriebe (KBR), und Till Andrießen, der führende Kopf der städtischen Wirtschaftsförderung, sind sich einig: stimmiger Ansatz, gelungener Auftakt. „Es gab tolle Einblicke in die Produktionsabläufe. Die Unternehmen haben sich von ihrer besten Seite präsentiert. Auch unsere Nell-Breuning-Schule war sehr fleißig beim Einfädeln und Vernetzen. Da kann man nur sagen: Großes Lob“, unterstreicht Andrießen im Rückblick auf das fünfstündige Zeitfenster, das für Begegnung und Dialog zur Verfügung stand.

„Auch bei den Anlaufstationen der Stadt gab es regen Zuspruch. Wir hatten gute Gespräche mit Jugendlichen, konnten uns präsentieren und – ganz konkret – sogar schon die eine oder andere Bewerbung in Sachen Ausbildungsplatz anstoßen“, berichtet Susanne Herr vom Fachdienst „Personal und Organisation“, die sich federführend um die Vorbereitung der kommunalen Info-Aktivitäten gekümmert hatte.

Der Bürgermeister, der gemeinsam mit der Ersten Stadträtin Andrea Schülner auf der Kontaktschiene zwischen Werkbank, Kinderbetreuung sowie Bade- und Rathaus unterwegs war, sah sich in seiner positiven Erwartungshaltung bestätigt. Rotters Fazit: „Die Aufmachung ist gut angenommen worden. Breit gefächerte Information, kombiniert mit einer kräftigen Prise Spaß und Unterhaltung, locker und kurzweilig in Szene gesetzt… So muss man an die Sache rangehen. Ich denke, wir haben den Einstieg in ein Veranstaltungsformat mit Zukunft geschafft.“  

 

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