Heimatpflege - Nikolaus Schwarzkopf
NIKOLAUS SCHWARZKOPF wurde am 27. März 1884 in Urberach als Sohn eines Pflasterers und einer Näherin geboren. Die Verhältnisse im Geburtshaus in der Erbsengasse waren ärmlich. Doch die unermüdliche Arbeit der Mutter ermöglichte dem Sohn den Besuch des Lehrerseminars in Bensheim an der Bergstraße. Ab 1904 wirkte Schwarzkopf in Bensheim, Neckarsteinach, Mainz und Ockenheim als Lehrer.
Schon früh veröffentlichte er Romane und Heimaterzählungen; ab 1925 lebte er als freier Schriftsteller mit seiner Frau und mittlerweile vier Kindern in Darmstadt.
Bereits Schwarzkopfs frühe Werke wie "Greta Kunkel" oder "Das kleine Glück" (später: "Die Häfner aus dem Erbseneck") schildern die dörfliche Welt der kleinen Leute. Später folgten Arbeiten wie "Maria vom Rhein", eine legendenhafte Erzählung um eine Steinstatue an einem rheinischen Dom, "Riesele", die Geschichte eines kleinen Pferdes oder "Das Domkind", eine Erzählung aus dem Mainzer Dom. Weitere Werke der 20er und 30er Jahre waren die Romane "Judas Iskariot", "Der schwarze Nikolaus" und der Matthias-Grünewald-Roman "Der Barbar". Für dieses Buch erhielt Nikolaus Schwarzkopf 1930 den Georg-Büchner-Preis des hessischen Staates.
1933 als Leiter der Volkshochschule Darmstadt entlassen verließ er 1937 Hessen und zog nach Neuenhagen bei Berlin, wo im gleichen Jahr seine erste Frau verstarb.
Im 2. Weltkrieg verlor er bei einem Tieffliegerangriff die linke Hand. Nach der Flucht aus Berlin 1945 lebte er kurzzeitig in Urberach und schließlich wieder in Darmstadt, wo er am 17. Oktober 1962 starb. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und rund 200 kleine Erzählungen.
1954 wurde Nikolaus Schwarzkopf zum Ehrenbürger von Urberach ernannt. Heute sind seine Werke vergriffen, können jedoch teilweise in der Stadtbücherei Rödermark ausgeliehen werden.