Viele Ideen für den Stadtumbau

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Gelungener Auftakt der Bürgerbeteiligung zu den Förderprogrammen

Die beiden Städtebauförderungsprogramme „Stadtumbau“ und „Zukunft Stadtgrün“ bieten viel Potenzial für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. Doch bevor die Fördergelder fließen, bedarf es eines Konzeptes. Und bevor das Konzept erarbeitet wird, waren am vergangenen Samstag die Bürger gefragt. Rund 40 Bürger brachten sich aktiv in den Beteiligungsprozess ein. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Planungsbüro Rittmannsperger Architekten GmbH aus Darmstadt, das für die Stadt das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ erarbeitet, auf dessen Grundlage Maßnahmen zum Stadtumbau und zur Aufwertung der städtischen Grünflächen entwickelt werden.

Welche Defizite und Chancen sehen die Bürger in den beiden Programmgebieten „Ortskern Ober-Roden“ und „Urberach-Nord“? Wie sollen die Gebiete in 20 Jahren aussehen? Welche Projektideen schlummern schon in den Köpfen? In der Bürgerbeteiligungsveranstaltung galt es, in vier parallelen Arbeitskreisen diese Fragen miteinander zu diskutieren, zu beraten und die Ergebnisse im Anschluss allen anderen zu präsentieren. Zwei Arbeitskreise („Altstadt“ und „Gebiet zwischen Rathaus und Kulturhalle“ beschäftigten sich mit den zu schaffenden Qualitäten im Ortskern von Ober-Roden, zwei weitere Arbeitskreise („Urberach Nord“ und „Grünflächen entlang der Rodau“) setzten sich intensiv mit den Freiflächen im Programmgebiet „Urberach-Nord“ auseinander.

Bevor man sich in der Kulturhalle die Köpfe heiß redete, diskutierte, analysierte, Ideen entwickelte, Kritikpunkte und Vorschläge mit farbigen Kärtchen auf großen Stadtplänen der einzelnen Gebiete festpinnte, unternahmen die vier Arbeitskreise sogenannte „Stadtspaziergänge“. Mit offenen Augen erkundeten die einzelnen Arbeitskreise ihr jeweiliges Gebiet, schauten nach Schwachpunkten, aber auch nach positiven Beispielen der Stadtentwicklung. Und das aus unterschiedlichen Perspektiven: Die Spaziergänger wurden in einer Art Rollenspiel bestimmten Nutzergruppen (z. B. Eltern, Kinder, Senioren, Einzelhändler, Besucher) zugeteilt, in die sie sich hineinversetzen sollten. Schon unterwegs mündeten die Diskussionen oft in Vorschläge, wie man es besser machen könnte. Danach waren die Bürger in den Arbeitskreisen gefragt, ihre Erwartungen an die Förderprogramme zu formulieren, sich mit den Qualitäten der Gebiete auseinandersetzen und herauszuarbeiten, welche Veränderungen und Neuerungen angestrebt werden sollen.

Projektleiterin Ulrike Hesse vom Büro Rittmansperger bedankte sich zum Abschuss des Tages für das große Engagement aller Beteiligten. Es sei teilweise sogar gelungen, schon viel tiefer in die Thematik einzusteigen als bei solchen Workshops üblich. Hesse skizzierte auch den weiteren Weg: Die Meinungen, Anregungen und Ideen der Bürger Rödermarks fließen in das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ ein, das die Grundlage für die Investitionsförderung der nächsten Jahre in den beiden Städtebauförderprogrammen bildet. Wenn das Konzept Ende des Jahres vorliegt, soll in Arbeitskreisen weiter daran gearbeitet werden.

Zur Erinnerung: Die Stadt Rödermark wurde Ende letzten Jahres mit dem Fördergebiet „Ortskern Ober-Roden“ in das Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ und mit dem Gebiet „Urberach-Nord“ in das Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ aufgenommen. Der erste Schritt ist nun die vom Fördermittelgeber vorgeschriebene Erarbeitung eines „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) bis zum Oktober dieses Jahres. Aufbauend auf einer fachlichen Analyse der Untersuchungsgebiete umfasst das ISEK einen Katalog an Aufgaben zur Umsetzung in den kommenden Jahren. Damit konkretisiert es vorhergehenden Planungen der Stadt Rödermark und baut auf dem Stadtleitbildprozess auf. Das ISEK bildet die Grundlage für die jährliche Beantragung der Fördermittel und fungiert als „Drehbuch“ für die anschließende Realisierung der Projekte. „Mit der Städtebauförderung können in den nächsten Jahren Investitionen von mehreren Millionen Euro in den beiden Fördergebieten Ober-Roden und Urberach-Nord getätigt werden“, freut sich Bürgermeister Roland Kern.

Über die Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsveranstaltung können sich alle Rödermärkerinnen und Rödermärker informieren. Die Stadt lädt nämlich ein zu einer Ausstellung, die vom 25. Juni bis zum 6. Juli zu den üblichen Öffnungszeiten (montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und mittwochs von 14 bis 18 Uhr) im Foyer der Kulturhalle gezeigt wird. Besucher dieser Ausstellung haben auch nachträglich die Möglichkeit, ihre Anregungen miteinzubringen. Ein „Postkasten“ wird bei den Mitarbeitern des Kulturbüros bereitstehen.

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