Rödermark gehört doch zum Frankfurter Bogen

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Wohnungsbauprojekt des Landes: Wirtschaftsministerium korrigiert ursprüngliche Entscheidung

Es war knapp, eine Sache von Sekunden sozusagen, aber: Es hat geklappt! Rödermark darf sich doch noch zu den Kommunen des „Großen Frankfurter Bogens“ zählen. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Landesregierung, mit dem der Wohnungsbau in der Rhein-Main-Region angekurbelt werden soll. Dafür erhalten die beteiligten Städte und Gemeinden erhebliche Fördergelder. „Ich freue mich natürlich sehr über diese Entscheidung des Wirtschaftsministeriums“, sagte Erste Stadträtin Andrea Schülner. Mit einem Brief an Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hatte sie für eine nachträgliche Aufnahme Rödermarks in das Projekt geworben, das Al-Wazir im Juni vergangenen Jahres vorgestellt hatte und das dann im Oktober mit einer Auftaktveranstaltung offiziell auf den Weg gebracht wurde.

Die Idee des Bogens: Im Umkreis von Schienen-Haltestellen soll im Rhein-Main-Gebiet dringend benötigter neuer bezahlbarer Wohnraum entstehen. Das Land unterstützt die beteiligten Städte und Gemeinden, die einen Schienenhaltepunkt mit weniger als 30 Minuten Fahrtzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof haben, mit besonders intensiver Förderung für den Bau von Wohnungen und die Entwicklung von Baugebieten. Als der 30-Minuten-Radius um den Hauptbahnhof gezogen wurde, fiel Rödermark aus dem Kreis der möglichen Projektpartner zunächst hinaus. Warum das so war, konnte man in den politischen Gremien der Stadt nicht nachvollziehen. Laut dem damals gültigen Fahrplan des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) betrug die Fahrtzeit von Urberach nach Frankfurt mit der Dreieichbahn genau 29 Minuten, laut dem neuen Plan sind es 30 Minuten.

Auf diese Tatsache machte Erste Stadträtin Schülner den Minister aufmerksam und bat darum, nachzubessern und Rödermark in den Bogen zu integrieren. Der in dem Antwortschreiben genannte Grund dafür, dass Rödermark zunächst nicht dabei war: Der RMV hatte sich die Fahrtzeiten von Frankfurt in die umliegenden Kommunen angeschaut. Und von Frankfurt nach Rödermark dauerte es mit dem Zug nach dem alten Plan eben 31 Minuten. Die RMV-Experten hätten Schülners Angaben bestätigt und einen „Sonderfall“ konstatiert, schreibt Staatssekretär Jens Deutschendorf. Zu den unterschiedlichen Fahrtzeiten nach und von Frankfurt komme es, weil Urberach höher als Frankfurt gelegen sei und der Zug deshalb eine etwas langsamere Beschleunigung habe. Zudem könne es „aufgrund von unterschiedlichen infrastrukturellen Bedingungen je Richtung oder Konflikten mit anderen Zügen zu kleineren Abweichungen bei den Fahrtzeiten“ kommen. Dies summiere sich zu einem Unterschied von zwei Minuten. Weil aber diese Rödermärker Besonderheit nicht zu Lasten der Stadt gehen solle, nehme man Rödermark „gerne nachträglich in den Großen Frankfurter Bogen auf“.

Der Bogen zielt auf Gebiete im Ein-Kilometer-Umkreis der Haltestellen des regionalen Schienenverkehrs innerhalb des genannten Radius‘. Im Programmgebiet liegen Potenziale in der Größenordnung von 200.000 Wohnungen, die sich fast zur Hälfte auf bereits bestehenden Flächen im sogenannten Innenbereich realisieren lassen. Den mit Rödermark jetzt 55 beteiligten Kommunen bietet das Land über die sonstigen Förderprogramme hinaus intensive Unterstützung an. Zur Ermittlung geeigneter Flächen finanziert ihnen das Land im Rahmen der Baulandoffensive Machbarkeitsstudien. Beim Bau von Sozialwohnungen übernimmt das Land den kommunalen Eigenanteil von bis zu 10.000 Euro je Wohnung. Zukünftig wird es im Programm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ für Investitionen in begleitende Infrastruktur wie Kindergärten, Bürgerhäuser und Grünflächen Landeszuschüsse von 85 Prozent geben. Dialogveranstaltungen, die die Entstehung neuer Baugebiete begleiten, fördert das Land zu 85 Prozent.

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